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Landesregierung teilt Berufsbildung den Bildungsressorts zu

Mit der der Zuteilung der Berufsbildungsabteilungen zu den Bildungsressorts hat die Landesregierung heute (18. Juli) einen weiteren Schritt hin zu einem schlanken und effizienten Bildungssystem getan. Die Reorganisation des Bildungsbereichs ist nur ein Teil des Pakets zum Bürokratieabbau, das die Landesregierung in den kommenden Monaten schnüren will.

Die Weichen für die Reorganisation der Verwaltung im Bildungsbereich sind bereits mit dem Finanzgesetz 2010 gestellt worden. Darin ist sind drei Schritte festgeschrieben, die zu einem effizienteren Bildungssystem führen sollen: Die Auflösung der Pädagogischen Institute, der Berufsbildungsabteilungen und der Institute für Musikerziehung in ihrer bisherigen Form.

Mit 1. Jänner 2011 sind die Pädagogischen Institute als Körperschaften aufgelöst und in die drei Bildungsressorts eingegliedert worden. Per Durchführungsbeschluss hat die Landesregierung heute den zweiten Schritt fixiert: Am 1. September 2011 übernehmen die Bildungsressorts auch die Agenden der Berufsbildung, wobei die Landesregierung ein Organisationsmodell ausgearbeitet hat, das - wie es im Gesetzestext heißt - "die funktionale Autonomie sowie die Besonderheiten und Eigenheiten der Berufsbildung garantiert".

Das Organisationsmodell der Landesregierung sieht vor, dass die Abteilungen 20 und 21, also die Berufsbildungsabteilungen für die deutsche und die ladinische sowie die italienische Sprachgruppe, in Bereiche umgewandelt und dann den jeweiligen Bildungsressorts zugeteilt werden. Für Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die gemeinsam mit ihren Kollegen Florian Mussner und Christian Tommasini das Reorganisationsmodell der Landesregierung vorgelegt hat, war die neue Zuordnung überfällig: „Die Berufsbildung hat in der Vergangenheit mehrfach Ressort gewechselt und gehörte zeitweise nicht zu den Agenden der Bildungslandesräte. Durch die Reorganisation ist nun auch die Berufsbildung fixer Bestandteil der Bildungsressorts.“ Laut Landeshauptmann Luis Durnwalder werde es trotz der Umwandlung der Abteilungen in Bereiche keinen Stellenabbau geben und die derzeitigen Abteilungsleiter werden künftig als Bereichsleiter weiter die Berufsbildung koordinieren.

Der dritte Schritt bei der Reorganisation des Bildungssystem folgt am 1. September 2012 für die Institute für Musikerziehung: Sie werden als Körperschaften aufgelöst und dem Bildungsressort eingegliedert, gleichzeitig wird aber sichergestellt, dass die Musikschulverwaltungen die Einnahmen aus dem Musikunterricht selbst verwalten können, und über einen Beirat garantieren, dass sich die großen Musik-Vereinigungen und Gemeinden weiterhin in die Organisation des Musikunterrichts in Südtirol einbringen können.

Das Bildungswesen war nur ein Teilbereich im großen Bestreben der Landesregierung, die Bürokratie abzubauen. Landeshauptmann Durnwalder hat heute angekündigt, dass sich die Regierung in den kommenden Monaten intensiv um den Bürokratieabbau kümmern werde: „Wir wollen die einzelnen Maßnahmen der verschiedenen Ressorts zusammenführen, damit sich für den Bürger wesentliche Erleichterungen und spürbare Kosteneinsparungen einstellen. Bis das gesamte Paket geschnürt ist, werden aber noch einige Regierungssitzungen notwendig sein.“

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