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Höhere Lehre für Speditionskaufleute eingeführt
LPA - Bisher konnten Südtiroler Unternehmen die Fachkräfte für die Spedition nur in Eigenregie ausbilden. Vor kurzem hat die Landesregierung die „Höhere Lehre“ zum Speditionskaufmann bzw. zur Speditionskauffrau eingeführt. „So bekommen junge Auszubildende die Möglichkeit, eine weiterführende Spezialisierung zu machen und dafür auch ein Zertifikat zu bekommen“, sagt Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, auf deren Antrag die Landesregierung die Höhere Lehre für Speditionskaufleute genehmigt hat.
Auch der Unternehmerverband, exportorientierte Südtiroler Unternehmen und das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung hatten die Einführung der Höheren Lehre für Speditionskaufleute angeregt.
Das Ausbildungsangebot der „Höheren Lehre“ richtet sich ausschließlich an Jugendliche zwischen 18 und 25, die eine Erstausbildung abgeschlossen haben. Das kann ein Lehrabschluss, ein Fachschulabschluss oder eine Matura sein. Wie bei der traditionellen Lehre basiert das Lehrverhältnis auf einem Arbeitsvertrag zwischen dem Arbeitgeber und dem Lehrling.
Insgesamt dauert die „Höhere Lehre zum Speditionskaufmann/zur Speditionskauffrau“ drei Jahre. Für Jugendliche, die bereits über eine kaufmännische Grundausbildung verfügen, kann die Lehrzeit und die schulische Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt werden.
Die schulische Ausbildung absolvieren die künftigen Speditionskaufleute in Mitterdorf bei Graz in Blockkursen von 420 Unterrichtseinheiten pro Schuljahr. Zum Lehrplan gehören neben fachspezifischen Inhalten allgemein bildende Fächer wie politische Bildung, Kommunikation, Englisch und EDV.
Im Betrieb setzen die Lehrlinge ihr theoretisches Wissen dann in die Praxis um. Dabei werden sie von Ausbildnern, also Fachpersonen mit berufspädagogischer Kompetenz, unterstützt. Die betriebliche Ausbildung nimmt rund 80 Prozent der Lehrzeit in Anspruch.
Speditionskaufleute organisieren und koordinieren den Transport von Waren jeglicher Art, vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Sie organisieren die Transportmittel, planen die Routen, kümmern sich um die fachgerechte Lagerung und die Verzollung, berechnen Kosten, erstellen Angebote, nehmen Aufträge an und kümmern sich um Reklamationen. Sie stehen in ständigem Austausch mit Lieferanten und Kunden.
Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreude, EDV- und Fremdsprachenkenntnisse, kaufmännisches Verständnis, Organisationstalent, Verhandlungsgeschick, Entscheidungsfreude und Selbstbewusstsein sind wichtige Kompetenzen für die Ausübung dieses Berufs.
Speditionskaufleute arbeiten sowohl in Speditions- und Logistikunternehmen als auch in exportorientierten Betrieben aus Industrie, Handel und Handwerk.
SAN