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Der Weg zum Wahlrecht in Tirol: Tagung am 22. und 23. September
LPA - Am kommenden 22. und 23. September wird an der Landesbibliothek "Dr. Friedrich Teßmann" der Weg zum Wahlrecht in Tirol aus historischer Sicht beleuchtet. Gemeinsam mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften lädt die "Teßmann" zur Tagung "Auf zu den Urnen! Tirol auf dem Weg zum allgemeinen gleichen Wahlrecht. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zur Zeit der 'großen Depression'".
Im Jahr 1873 läutete der "Börsenkrach" in der Habsburgermonarchie eine Epoche der Wende ein: Der Liberalismus wurde von einem konservativ föderalistischen System abgelöst. Die Erweiterung des Wahlrechts war eine Antwort auf die Entstehung der neuen Protestparteien der Sozialdemokraten, Christlichsozialen, Bauern- und nationalen Volksparteien. Dem wirtschaftlichen und politischen Reformprozess entsprach die kulturelle Wende vom Fin de Siècle zur Moderne im "Wien um 1900". Die Frage, ob der politische, sozioökonomische und kulturelle Aufbruch zu einer Sanierung des in seinen Grundfesten gefährdeten Staates geführt hätte, blieb offen, denn mit der Annexionskrise von 1908 wurde das "Habsburgische Staats- und Reichproblem" zum Gegenstand der europäischen Mächtepolitik.
Was sich auf der großen Bühne der Reichspolitik abspielte, hatte seine Wirkung auch auf die Provinzen. Wie diese im Land Tirol war, ist Thema der Tagung "Auf zu den Urnen! Tirol auf dem Weg zum allgemeinen gleichen Wahlrecht. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zur Zeit der 'großen Depression'". Die Tagung wird von der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam veranstaltet. Das Konzept dazu stammt vom österreichischen Historiker Helmut Rumpler.
Eröffnet wird die Tagung
am Donnerstag, 22. September 2011
um 19.30 Uhr
in der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
Armando-Diaz-Straße 8, Bozen.
Anschließend wird Helmut Rumpler über "Die vielen Gesichter der Epochenwende zum Parlamentarismus im alten Österreich" sprechen. Am Freitag, 23. September stehen ab 14.30 Uhr weitere Vorträge auf dem Programm. Die Tagung endet um 19 Uhr mit einer Schlussdiskussion.
Am Freitag, den 23. September 2011, bleibt der Lesesaal der Landesbibliothek ab 12.30 Uhr für die Tagung reserviert. Das Foyer mit Online-Katalog, Info und Ausleihe ist während der gewohnten Öffnungszeiten für alle Lesenden zugänglich.
jw
