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Einheitlicher Schulkalender: Vier Modelle vorgestellt, Stellungnahmen eingeholt

Vier verschiedene Modelle zur Vereinheitlichung des Schulkalenders sind heute (20. Oktober) im Landtag den Vertretern der Südtiroler Bildungslandschaft vorgestellt worden. Die Bildungslandesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner brachten außerdem ihre Vorstellungen zum Ausdruck und hörten sich die Stellungnahmen der Interessensvertretungen an.

Schon Ende Mai war der Südtiroler Landtag Schauplatz einer ersten Anhörung in Sachen Vereinheitlichung des Schulkalenders. Diese ist notwendig, weil die derzeitigen Unterschiede zu Schwierigkeiten für die Familien in der Alltagsplanung führen, aber auch weil die derzeitige Situation eine Koordination der Schülertransporte und Ausspeisungsdienste sehr mühsam macht.

Bei der ersten Anhörung hatten alle Interessensvertreter die Gelegenheit, ihre Position darzulegen. In der Zwischenzeit sind vom deutschen Bildungsressort die Möglichkeiten zur Vereinheitlichung des Schulkalenders analysiert und Vor- und Nachteile verschiedener Modelle herausgearbeitet worden. Die Ergebnisse dieser Studien sind in vier verschiedene Modelle gegossen worden, die heute von Wolfgang Oberparleiter, dem Direktor des Landesamtes für Schulverwaltung, vorgestellt worden sind.

Das erste Modell sieht die Einführung der Sechs-Tage-Woche vom Kindergarten bis zur Oberstufe vor, das zweite Modell abwechselnd die Fünf- und die Sechs-Tage-Woche und das dritte Modell eine Fünf-Tage-Woche bei 34 Schulwochen pro Schuljahr. Diese drei Modelle sind laut Oberparleiter mit verschiedensten Schwierigkeiten verbunden, so dass für die Vereinheitlichung wahrscheinlich nur das vierte Modell in Frage kommt. Dieses sieht eine Fünf-Tage-Woche und 36 Schulwochen pro Jahr vor. Der Unterricht würde eine Woche früher als bisher beginnen und eine Woche später aufhören. Dieses Modell hätte die Vorteile, dass es in allen Schulsystemen und -stufen mit zwei Tagen Nachmittagsunterricht umsetzbar wäre und auch eine so genannte Flexibilitätsreglung beinhalten würde.

Landesrätin Kasslatter Mur betonte nach der Vorstellung der Modelle, dass es ihr um eine einheitliche Regelung für die gesamte Südtiroler Bildungslandschaft gehe. „Ich sage nicht von vorneherein nein zu Ausnahmen, möchte aber nicht mit Ausnahmen in die Diskussion gehen“, stellte die für die deutsche Bildungslandschaft zuständige Landesrätin schon vor den Stellungnahmen der Interessensvertreter klar.

Den Standpunkt der italienischen Schule in Südtirol legte Landesrat Tommasini dar. Für ihn sei es wichtig festzuhalten, dass die italienische Bildungslandschaft anders und bereits jetzt viel einheitlicher als die deutsche organisiert sei. „Die vier Modelle, die hier vorgestellt worden sind, sind alle sehr interessant, aber bereits das jetzt angewandte Modell entspricht den Anforderungen der italienischen Schule“, so Tommasini. Sein Vorschlag sei es deshalb, den Mittel- und Oberschulen die Wahlmöglichkeit zu geben, für die Fünf- oder Sechs-Tage-Woche zu votieren.

Landesrat Florian Mussner, in der Landesregierung für die ladinische Schule zuständig, ist hingegen klar für die Fünf-Tage-Woche mit 36 Schulwochen pro Unterrichtsjahr: „Was ist das Beste für die Schülerinnen und Schüler? Das ist die Frage, von der wir ausgehen müssen. Wir sind ein Land mit 500.000 Einwohnern und da muss es möglich sein, eine Vereinheitlichung zu erreichen.“

Mit einem definitiven Beschluss der Landesregierung ist frühestens im Jänner 2012 zu rechnen.

ohn