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Uni: Landesregierung zu Integration, Anwesenheitspflicht, Spezialisierung
Drei Problemkreise rund um die Lehrerausbildung an der Außenstelle Brixen der Freien Universität Bozen hatte die Landesregierung heute (5. Dezember) zu behandeln. So ging es um die Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen und in Workshops, um die Zusatzausbildung für den Integrationsunterricht und die Spezialisierungskurse, die zur Zeit nicht angeboten werden können.
In Sachen Anwesenheitspflicht hatten sich die Studenten an einer Bestimmung gestoßen, die ihrer Meinung nach Autonomie und Selbstverantwortung über die Maßen einschränke. "Wir sind der Meinung, dass es notwendig ist, in der Ausbildung zu Kindergärtnerinnen oder Lehrpersonen Vorlesungen und Workshops zu belegen, wollen uns in merito aber nicht äußern", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung. Die Entscheidung komme dem Dekanatsrat zu, die Landesregierung werde sich erst offiziell eine Meinung bilden, wenn sie darum ersucht werde, so der Landeshauptmann.
Zweiter heute besprochener Themenkomplex war die Spezialisierung zu Integrationslehrpersonen, die erst vor wenigen Wochen durch die staatliche Schulreform abgeschafft worden war. "Die Landesregierung spricht sich nach wie vor für diese Art der Zusatzausbildung aus, weil wir der Meinung sind, dass die Lehrpersonen so den besonderen Herausforderungen des Integrationsunterrichts besser gewachsen sind", so Durnwalder. Allerdings liege die Entscheidung beim Ministerium in Rom. "Wir werden dort erneut vorsprechen und hoffen, dass die neue Regierung ein Einsehen hat", so der Landeshauptmann. Erst wenn man kein Weiterkommen erwarten könne, werde die Landesregierung über Alternativen nachdenken.
Ähnlich sieht die Situation bei den zweijährigen Spezialisierungskursen aus, die nach Abschluss des Studiums in Brixen absolviert werden müssen, um in die Stammrolle eingetragen werden zu können. Zwar sind diese Ausbildungen vom staatlichen Gesetz vorgsehen, gleichzeitig ist deren Abhaltung allerdings nicht möglich, weil der Staat die entsprechenden Autorisierungen nicht erteilt. "Auch hier werden wir erneut intervenieren und darauf drängen, dass die Uni Brixen die Möglichkeit bekommt, die Kurse abzuhalten", so Durnwalder heute. Dies auch, um eine Ungleichbehandlung von Lehramtsstudenten in Innsbruck und Brixen aus der Welt zu schaffen.
chr