Aktuelles
Kornkasten: Ofensau-Ausstellung eröffnet
LPA - Die so genannte „Ofensau“, ein Nebenprodukt der Eisengewinnung, steht im Mittelpunkt einer Grafikausstellung von Peter Chiusole im Kornkasten Steinhaus. Gestern, 15. März, wurde sie vor einem großen Publikum eröffnet.
Rund hundert Gäste waren am Donnerstagabend im Kornkasten Steinhaus, einem der Häuser des Südtiroler Bergbaumuseum, bei der Eröffnung der Grafikausstellung „Die Ofensau“ von Peter Chiusole mit dabei. Geladen hatte der Direktor des Südtiroler Bergbaumuseums Josef Pahl und Museumsleiter Hans Leiter.
Der kuriose Titel der Ausstellung bezieht sich auf ein Nebenprodukt der Eisengewinnung. Mit „Ofensau“ bezeichnet man nämlich das Roheisen, das sich während der Eisengewinnung unterhalb der Abstichöffnung eines Hochofens auf der Sohle ansammelt. Sie bildet sich durch Reduktion von Eisenoxyd oder durch die Ausscheidung von Eisen aus Schwefelkies und besteht gewöhnlich aus fast reinem Eisen und anderen Metallen der geschmolzenen Erze (Kupfer).
Auf den Grafiken von Chiusole ist ein mehrere hundert Kilogramm schwerer, enormer Brocken dieser Ofensau zu sehen, der aus dem 1757 stillgelegten Schmelzwerk in Steinhaus stammt, damals in der Ahr entsorgt worden war und bei Baggerarbeiten vor zehn Jahren gefunden wurde. Von dort kam er schließlich in den Kornkasten nach Steinhaus, wo nach den Plänen des Museumsteams eine künstlerische Aktion darauf aufmerksam machen sollte. Die Idee entwickelte schließlich Chiusole mit seinem Grafikzyklus zum Ofensau-Brocken. Er befindet sich im Eingangsbereich des Kornkastens und zeigt auf skurrile Weise den abenteuerlichen Weg der Ofensau vom Fundort bis zum Museum auf.
Bei der Ausstellungseröffnung war auch der Autor Josef Oberhollenzer anwesend, der aus seinem Werk „Das Geheimnis der Ofensau“ las, und der Musiker Hermann Kühebacher, der die Lesung musikalisch begleitete. Einführende Worte sprach der Kulturjournalist Heinrich Schwazer.
Die Ausstellung läuft bis Saisonende (Ende Oktober). Informationen zum Kornkasten gibt es unter der Telefonnummer 0474 651043 und im Internet unter www.bergbaumuseum.it.SAN