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Buchprojekt "Miti ladini delle Dolomiti" vorgestellt: "Brückenschlag der Kulturen"

LPA - Die mythologische und kulturhistorische Dimension der von Karl Felix Wolff gesammelten Dolomitensagen wird im italienischsprachigen Kulturraum unterschätzt. Dem entgegenwirken soll das Buchprojekt "Miti ladini delle Dolomiti", das heute (17. April) vorgestellt worden ist und im Juli erscheint.

Vor den Titelbild-Vorschlägen der "Miti ladini delle Dolomiti" (v.li.): LR Mussner, Philologin Kindl, Istitut-Direktor Moroder, Istitut-Präsident Videsott.

"Alle", unterstrich der für die ladinische Kultur zuständige Landesrat Mussner, "spüren die Bedeutung dieses kulturellen Auftrags. Die Kultur baut Brücken der Kommunikation nach außen, die vor allem im Zeitalter der Globalisierung sehr wichtig sind." Die Sagen, sagte Landesrat Florian Mussner, "begleiten uns ein Leben lang, sie sind ein unbezahlbares Kulturgut für Groß und Klein."

Auch Leander Moroder, Direktor des Istitut Ladin Micurà de Rü, hob den Wert des vor zwei Jahren begonnenen Buchprojektes als Zeichen der Öffnung nach außen hervor. Das Buch mit dem Titel "Miti ladini delle Dolomiti. Ey de Net e Dolasilla" wird voraussichtlich im Juli erscheinen. Die einzelnen Sagen, führte Moroder aus, "sind wie Atolle, die aus einem Meer hervorragen."

Die Sagen, betonte Albert Videsott, Präsident des Istitut Ladin Micurà de Rü, sind für Ladinien identitätsstiftend.

Die Philologin Ulrike Kindl, aus deren Feder die wissenschaftlichen Kommentare im Buch stammen, stellte "das alles andere als leichte Projekt" vor: Karl Felix Wolff, erläuterte sie, habe vor hundert Jahren mit seiner Sammlung der Dolomitensagen "die Seele der Dolomiten" gerettet". Er habe, legte sie dar, "die Sagen gefunden, nicht erfunden, sie aber nach den Kriterien seiner Zeit umgewandelt." Nun gelte es, das Erbe zu bewahren. "Ladinien", sagte Professorin Kindl, "ist Teil der europäischen Hochkultur; Ziel dieses Buchprojektes ist es, dieses Erbe der europäischen Hochkultur zurückzugeben."

Dem Dichter Nicola Dal Falco aus Lucca oblag die dichterische Bearbeitung des Sagenstoffes für das neue Buch; von Markus Delago aus St. Ulrich stammen die Fotos, "die Imagination festhalten, Impressionen und Emotionen wecken", wie Ulrike Kindl bei der heutigen Vorstellung hinwies.

mac

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