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Berufliche Integration geht auch mit "Pfiff"
LPA - Die Bildungsmaßnahme "Pfiff" der deutschen Berufsbildung ist vom ESF-Begleitausschuss dieses Jahr als das beste Praxisbeispiel ausgewählt worden. Im Rahmen der Tagung des ESF-Begleitausschusses (siehe eigene Meldung) im Palais Widmann in Bozen wurde das Projekt heute (7. Juni) im Detail vorgestellt.
Mit "Pfiff" bereitet die Koordinationsstelle für berufliche Weiterbildung des Bereichs Berufsbildung im Deutschen Bildungsressort Menschen mit einer Behinderung, psychischen Erkrankung und Arbeitsuchende auf den Einstieg bzw. Wiedereinstieg in die Arbeitswelt vor. Die Zahl jener, die es durch diese Maßnahme in bzw. wieder in den Arbeitsmarkt zurück schaffen, ist hoch, betont Bereichsleiter Hartwig Gerstgrasser.
Im Mittelpunkt des Projekts "Pfiff" steht der ganzheitliche Ansatz, der eine Abklärung, eine Entwicklung sowie eine Erprobung der Kompetenzen vorsieht. Die Teilnehmenden werden auf der persönlichen Ebene gestärkt, sich ihrer Fähigkeiten bewusst bzw. erwerben neue. "Dies geschieht nicht von heute auf morgen. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen Prozess, der initiiert und begleitet werden muss", erklärt Gertgrasser. Möglich würden dies unter anderem erfahrene und kompetente Fachleute sowie Referentinnen und Referenten machen.
Beeindruckt zeigte sich der ESF-Begleitausschuss insbesondere von den vielen innovativen Elementen von "Pfiff", berichtet Werner Schwienbacher von der Koordinationsstelle für berufliche Weiterbildung. "Das Projekt ist innovativ, weil die Teilnehmenden über besondere Lernformen umfassende Kompetenzen für ihren persönlichen und beruflichen Weg entwickeln können", so Schwienbacher. Eine davon sei das "handlungsorientierte Lernen", das in der Berufsbildung besonders etabliert ist. Speziell bei Pfiff sei weiters auch das gezielte Wechselspiel von Unterricht und Praktika bzw. von Aktion und Reflexion. Für Claudius Comploi, neben Werner Schwienbacher Koordinator des Projekts, führt dies dazu, dass vorhandene Fähigkeiten abgeklärt, neue entwickelt und ohne Umwege in der Arbeitsrealität erprobt werden können. "Dadurch können sich die Teilnehmenden orientieren und eine berufliche Perspektive erkennen", bestätigt Comploi.
"Pfiff" arbeitet zudem vernetzt und interdisziplinär. Das Projekt bezieht die bisherigen Erfahrungen der Teilnehmenden ein, erörtert neue Wege und begleitet über das Projekt hinaus.
In das Netzwerk eingebunden sind die Familien der Teilnehmenden, die deutsche Berufsbildung, die Gesundheits- und Fachdienste, die Berufsberatung, die Betriebe sowie die Arbeitsvermittlung. "Pfiff" wird in Brixen und Meran durchgeführt und deckt somit das ganze Landesgebiet ab. Die Projektdauer beläuft sich auf ein Jahr bzw. 1.400 Stunden.
Der ESF-Begleitausschuss ist ein wesentliches Steuerungsorgan der mit ESF-Geldmitteln durchgeführten Bildungsmaßnahmen. Er hat die Aufgabe, die ordnungsgemäße Durchführung des ESF-Programms zu überwachen. In diesem Zusammenhang wird stets auch ein bestes Praxisbeispiel vorgestellt.
mpi