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LR Hosp: "Convivia"unterläuft friedliches Zusammenleben

LPA - Die jüngsten Stellungnahmen von Vertretern der Vereinigung "Convivia", darunter von Jens Woelk von der Universität Trient und von Don Paolo Renner, einem bekannten Befürworter der gemischtsprachigen Schule, lassen an Absurdität nichts zu wünschen übrig. Dies betont Kulturlandesrat Bruno Hosp in einer Presseerklärung, in der es wörtlich weiter heißt:

Wenn der bundesdeutsche Jurist Jens Woelk, der an der Universität Trient und an der Europäischen Akademie Bozen unterrichtet, sagt, die Südtiroler Autonomie dürfe nicht dynamisch betrachtet werden, sondern müsse endlich „abgeschlossen" und in Richtung gemischte Schule modifiziert werden, „damit Raum für die Normalität bleibt", dann will er damit offenbar sagen, daß diese unsere Autonomie etwas Abnormales ist. Diese Vorgehensweise, die weltweit beachtete Südtiroler Autonomie als Abnormalität hinzustellen, die endlich „abgeschlossen" gehört zugunsten der „Normalität", ist wohl einmalig in der mittlerweile langen Tradition unserer Eigenständigkeit. Es zeugt von einer Ahnungslosigkeit und Realitätsferne, die ihresgleichen sucht – notdürftig behangen mit dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit. In Wirklichkeit hat die Südtiroler Autonomie die Normalität in diesem Land erst garantiert. Davor herrschte, auch wenn Jens Woelk das nicht wahrhaben will, ein ethnischer Bürgerkrieg. Woelk sollte sich einmal fragen, was wohl die Gründe dafür waren.

 
Und wenn Don Paolo Renner verlauten läßt, je mehr italienische Kinder die deutschen Kindergärten besuchten, desto besser sei es schließlich ja auch für die deutschen Kinder, weil diese dann in der Hochsprache statt im Dialekt unterrichtet werden müssten, dann ist das ebenso absurd wie bewußt die Wahrheit verdrehend. Renner weiß ganz genau, dass es seit langem Anweisung seitens der zuständigen Landesabteilungen gibt, im offiziellen Unterricht in Kindergärten und Schulen ausschließlich die Hochsprache zu verwenden, damit unsere Kinder neben dem Dialekt, den sie ja bereits zu Hause sprechen, auch das Hochdeutsche erlernen. Das hat überhaupt nichts mit der Anzahl der italienischen Kinder in deutschen Kindergärten zu tun. Im Gegenteil: je mehr italienische Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse die deutschen Kindergärten und Schulen besuchen, desto niedriger wird nachweislich das Niveau der deutschen Sprache und desto langsamer das Fortschreiten der deutschen Kinder, für die dieser Kindergarten eigentlich da ist. Das ist statistisch nachweisbar und jenseits aller Zweifel. Renners Aussagen zeugen letztlich nur von einer herablassenden Haltung gegenüber der deutschsprachigen Bevölkerung, die ja offenbar ohne italienische Kinder nicht einmal das Hochdeutsche richtig erlernt. Es ist aber mittlerweile im Grunde kaum mehr verwunderlich, daß Renner immer wieder zu solchen absurden Argumentationsformen greift. Ist er doch auch in der Vergangenheit immer wieder mit an Realitätsferne und Tendenziosität nicht zu überbietenden Aussagen aufgefallen.


Sichtbar wurde erneut, daß sich diejenigen, die sich im Zusammenhang mit „Convivia engagieren, im wesentlichen um eines bemühen: nicht um das friedliche Zusammenleben, sondern um das, was sie die Integration nennen. Eine Integration unter Abschaffung der dynamischen Autonomie, die als abnormaler Zustand empfunden wird. Mit Integration ist von Convivia nichts anderes als Vermischung und Assimiliation gemeint, die unter dem Deckmantel der „Harmonie" an die Stelle jener Ethik der Differenz treten soll, die bisher das Zusammenleben der Sprachgruppen geregelt und geleitet hat. Damit unterläuft Convivia aber in Wahrheit das friedliche Zusammenleben und beschwört Konflikte herauf, die niemand ernsthaft wollen kann.

Vfms