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Landesrätin Kasslatter Mur verteidigt Berufsberatung
LPA - Landesrätin Kasslatter Mur lobt die Jugendorganisationen für ihr Interesse an Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, weist aber gleichzeitig die harsche Kritik an der Berufsberatung zurück: In Zeiten der Wirtschaftskrise seien der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz und die Sorge über die derzeitige Arbeitsmarktentwicklung verständlich, führt Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur aus. Dennoch, betont sie, komme die Kritik an der Berufsberatung von Seiten verschiedener Jugendorganisationen überraschend: Es sei, sagt die Landesrätin, zu einfach, das Problem auf die Berufsberatung zu reduzieren.
Eine bewusste Ausbildungs- und Berufswahl berücksichtigt sowohl das Umfeld - also Berufsmöglichkeiten und Arbeitsmarkt etc. - und die Person mit ihren Werten, Interessen, Fähigkeiten und Kompetenzen und ihrem schulischen Werdegang. So kann garantiert werden, dass junge Menschen eine Ausbildung wählen, die auch zu ihnen passt. Im vergangenen Jahr haben über 19.800 Personen einen Dienst der Berufsberatung wie etwa Beratungsgespräche, Klassen- und Schulbesuche, Infoveranstaltungen, Elternabende, Fortbildung für Lehrpersonen usw. in Anspruch genommen.
In Bezug auf die Arbeitsmarktsituation ist es möglich, sich über den aktuellen Stand zu informieren. Schwierig wird es jedoch, die Arbeitsmarktentwicklung vorherzusagen. Die Entwicklung der Wirtschaft und folglich jene des Arbeitsmarktes sind sehr komplexe Systeme; sehr viele Faktoren wirken darauf ein. Deshalb kann sich der Bedarf an Arbeitskräften je nach Wirtschaftssektor sehr schnell ändern. Eine ausschließlich auf den Arbeitsmarkt ausgerichtete Studien- und Berufswahl kann demnach auch nicht einen sicheren Arbeitsplatz garantieren, zumal zwischen der Wahl einer Ausbildung und dem Eintritt in die Arbeitswelt einige Jahre vergehen.
Wohl gibt es gewisse Trends und Entwicklungen, die bei einer Studien- und Berufswahl berücksichtigt werden können. Man erachtet etwa die mathematischen, informationstechnischen, naturwissenschaftlichen und technischen Wirtschaftsbereiche als zukunftsträchtig. Die Europäische Kommission lädt auch die lokalen Körperschaften dazu ein, mehrdimensionale Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung bezüglich dieser MINT-Fächer zu ergreifen: Die Landesabteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung und das Landesamt für Ausbildungs- und Berufsberatung erachten es seit Jahren als ihre Aufgabe, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern zu verstärken und vernetzt mit anderen Akteuren Sensibilisierungs- und Informationskampagnen zur bewussten Ausbildungs- und Berufswahl durchzuführen.
Gemeinsam mit den Landesressorts für Deutsche, Italienische und Ladinische Bildung, der Europäischen Akademie, der Freien Universität Bozen, dem Naturkundemuseum und dem Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO der Handelskammer Bozen wurde etwa die MINT-Initiative über Ausbildungswege und Berufschancen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in die Wege geleitet. Eine weitere Initiative im Rahmen der Vorbereitung auf die Ausbildungs- und Berufswahlvorbereitung, bei dem die Infos über Ausbildung, Studium, Weiterbildung und Beruf im Vordergrund stehen, ist die vierte Südtiroler Bildungsmesse Futurum, die vom 4. bis zum 6. Oktober an der Messe Bozen stattfinden wird. Im Rahmen der Bildungsmesse wird auch die Landesmeisterschaft der Berufe stattfinden, um auf die verschiedenen Berufsmöglichkeiten im Handwerk aufmerksam zu machen.
Aktuelle Infos werden im Internet, in zahlreichen Publikationen und in den Selbstinformationsräumen der Berufsberatungsstellen in Bozen, Brixen, Bruneck, Meran und Schlanders zur Verfügung gestellt: www.provinz.bz.it/berufsberatung
mac