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Besiedlungsspuren mehrerer Jahrhunderte auf Schloss Sigmundskron

LPA - Landeshauptmann Luis Durnwalder und Kulturlandesrat Bruno Hosp haben sich heute Mittag die bei der Sanierung von Schloss Sigmundskron im Zuge von Grabungen des Landesamts für Bodendenkmäler ans Tageslicht gekommenen Funde angeschaut. Die Funde zeugen von durchgehenden Besiedlungen ausgehend von frühgeschichtlichen Zeiten, über die Römerzeit, das Mittelalter nahezu bis hin zur Gegenwart.

Auf Sigmundkron, einer der ältesten Burgen Südtirols, kamen in den vergangenen Jahren immer wieder archäologische Fundstücke zum Vorschein. Die heute zu sehende Burg stammt aus der Zeit um 1480. Eine ganze Menge festungsartiger Besiedlungen aus früherer Zeit haben jedoch auf dem Gelände des Schlosses ihre Spuren hinterlassen.

Die vom Landesamt für Bodendenkmäler seit heurigem Herbst durchgeführten Grabungen haben unter anderem eine Festung aus dem 5./6. Jahrhundert nach Christus ans Tageslicht gebracht. Vorwiegend militärische Gegenstände wie Pfeilspitzen und ähnliches wurden ausgegraben. Die Archäologien Kathrin Marzolli, die die verschiedenen Funde vorstellte, sprach von Fundstücken von der Bronzezeit hin bis zum 15. Jahrhundert. "Im Laufe der Jahre hatten sich die Menschen immer wieder zum Schutz und zur Verteidigung auf das Areal des Schlosses zurückgezogen, so zeigen es die gemachten Funde", sagte der Archäologe Lorenzo Dal Ri. In den ausgegrabenen Verteidigungsmauern wurden Skellette von Erwachsenen und Kindern gefunden, die in den Mauern beigesetzt wurden.

"Die auf Schloss Sigmundkron gemachten archäologischen Funde tragen vielleicht dazu bei, wichtige Aussagen über das Castrum, ein römisches Castel, das sich in der Nähe Bozens befunden haben soll, zu machen", sagte Landeshauptmann Durnwalder. Durch die Verbindung von Sanierung und archäologischen Ausgrabungen können Spesen reduziert werden, meinte Durnwalder.

Die vielen auf Schloss Sigmundskron gemachten Funde würden helfen, die Geschichte zu rekonstruieren, sagte Kulturlandesrat Hosp. "Die Grabungen werden noch circa zwei Jahre weitergeführt", kündigte er an.

SAN