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"Zug der Erinnerung" auf den Spuren der Vergangenheit

LPA - Vermittlung von Werten und Schutz vor rechtsradikalem Gedankengut: Das, unterstrich Landesrätin Kasslatter Mur, erfolge durch den "Zug der Erinnerung". Gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Landesrat Tommasini und Vertretern der ausrichtenden Vereine hat sie heute das Bildungsprojekt vorgestellt.

"Der Zug der Erinnerung" wird Anfang kommenden Jahres zum dritten Mal wieder von Südtirol aus starten. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur begrüßte bei der heutigen Vorstellung dieses Projekt "gerade auch als Bildungslandesrätin sehr, da sich junge Südtirolerinnen und Südtiroler dabei intensiv mit Geschichte der Deportation aus Italien, mit der Geschichte Südtirols in den Kriegsjahren und mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen." Der Höhepunkt dieser Konfrontation mit der Vergangenheit, die Zugfahrt nach Krakau zu den dortigen Arbeits- und Vernichtungslagern, führte die Landesrätin aus, vermittle den jungen Menschen in fünf Tagen bleibende Eindrücke, die kein Geschichtsunterricht in dieser Intensität vermitteln könnte. "Dieses Projekt", sagte Kasslatter Mur, "verbindet kritischen Geist und konkrete Auseinandersetzung mit harten historischen Fakten mit menschlicher Begegnung und mit der Berührung fundamentaler Grundwerte des Seins." Der "Zug der Erinnerung", hob sie hervor, sei ein Projekt unter vielen in Südtirol, die gemeinsam dazu beitragen wollen, rechtsradikales Gedankengut bei Jugendlichen, aber ebenso bei Erwachsenen abzubauen und aus der Gesellschaft zu verbannen. Die öffentliche Hand leistet ihren Beitrag zu diesem Prozess, indem sie den "Zug der Erinnerung" finanziell fördert und damit für alle auch ökonomisch zugänglich macht, und indem sie sich hinter die veranstaltenden Organisationen stellt.

Die Landesrätin dankte der Kulturvereinigung "Terra del fuoco", die bereits vor sieben Jahren den Anstoß zum Projekt "Zug der Erinnerung" gegeben hat, der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste auf deutscher und an den Verein "arciragazzi" auf italienischer Seite, "für die gelungene Durchführung des Projektes und für die gute Zusammenarbeit über die Sprachgruppen hinweg".

Landesrat Christian Tommasini wies auf die Vermittlung von Werten hin. Es sei wichtig, die Erinnerung an eine der größten Tragödien der Menschheit zu bewahren und sie den zukünftigen Generationen weiterzugeben.

Die Idee zum "Zug der Erinnerung - Treno della memoria" wurde vor elf Jahren in Turin geboren, 2005 startete der erste Zug vom Piemont nach Auschwitz-Birkenau. Bis 2011 haben 13.000 Jugendliche aus allen Regionen Italiens an dem Projekt teilgenommen; seit 2011 ist auch Südtirol mit dabei.

150 Südtiroler Jugendliche zwischen 17 und 24 Jahren können an der dritten Auflage dieses Bildungsprojektes teilnehmen: Hauptpunkt ist die Fahrt vom 18. bis zum 24. Jänner 2013 nach Polen zur Besichtigung des jüdischen Ghettos in Krakau und des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau; die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 120 Euro. Wesentliche Bausteine sind fünf Vortreffen sowie ein zweitägiges Nachtreffen. Den beiden Südtiroler Organisationen Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste AGJD und Arciragazzi ist es ein erklärtes Anliegen, den Fokus auf die lokale Geschichte zu legen.

Jugendliche können sich bis zum 19. Oktober anmelden, und zwar bei Alessandro Huber, der das Projekt "Zug der Erinnerung" in Südtirol koordiniert: unter der Mobiltelefonnummer 348 2100583 oder via E-Mail an alessandro.huber@terradelfuoco.org

mac