Aktuelles
Chronisten: Gegenwart festhalten, Zukunft mitgestalten
Das Chronikwesen habe zwar im Norden begonnen, man sei aber längst schon dabei, vom Süden zu lernen: Damit überbrachte der Nordtiroler Historiker Richard Lipp den hundert Chronistinnen und Chronisten Glückwünsche zu ihrem heutigen (16. November) 15. Jahrestreffen. Landesrätin Kasslatter Mur verlieh ihrer Wertschätzung für die wertvolle ehrenamtliche Arbeit Ausdruck.
Chronistinnen und Chronisten, führte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur aus, "zeigen auf, dass Geschichte und Gegenwart die Wurzeln und das Fundament für die nächsten Generationen sind; damit leisten sie einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Zukunft und einen wertvollen kulturellen Dienst an der Gesellschaft." Chronistinnen und Chronisten arbeiten zusammen, schaffen Synergien, stellen Kontakte her und blicken auch über die Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinaus. Ein wichtiges Anliegen, unterstrich die Landesrätin, sei nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Chronistinnen und Chronisten untereinander sowie die Arbeit in den Bezirken und darüber hinaus, sondern die Arbeit in den Gemeinden. Dabei, unterstrich sie, solle stets Dialog und Zusammenarbeit gesucht werden. Es komme vor, dass der Einsatz von Chronistinnen und Chronisten nicht immer auf Interesse und Verständnis stoße, dass die Zusammenarbeit mit Institutionen und Gemeinden nicht immer bestens funktioniere. "Deshalb", betonte Landesrätin Kasslatter Mur, "ist es gut, Brücken zu bauen und den Dialog zu suchen; denn Gemeinden und Chronisten brauchen sich gegenseitig, um gemeinsam für das Dorf und die Gemeinde zu arbeiten."
Die Direktorin des Südtiroler Landesarchivs Christine Roilo stellte das neu verfasste Berufsbild der Ortschronistinnen und Ortschronisten vor. In diesem Tätigkeitsprofil, das sie gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Margot Pizzini und mit Landeschronist Robert Kaserer erstellt hat, werden die Aufgaben von der Jahreschronik bis zum aktuellen Ortsgeschehen beschrieben, die Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden und die Vermittlungsarbeit im Austausch mit der Bevölkerung, den Bezirken und dem Landesarchiv. Vorgestellt wurden auch das neue Faltblatt unter dem Motto: "Chronik - Gegenwart feshalten, Zukunft mitgestalten", das für neue Chronistinnen und Chronisten werben soll, sowie das Buch "An der Grenze. Sieben Orte des Übergangs in Tirol, Südtirol und im Trentino", entstanden als Projekt der Arbeitsgruppe "Geschichte und Region / Storia e regione" in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, der Universität Trient, dem Südtiroler Landesarchiv und der Fondazione Museo Storico del Trentino.
Ihr Jahrestreffen beschließen die Chronistinnen und Chronisten am Nachmittag mit einer Führung durch das Franziskanerkloster in Bozen.
mac