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Digital archivieren und vernetzen

LPA - Um digitale Karteikarten von Kunstobjekten und um weitere Themen rund um die digitale Archivierung und Vernetzung ging es in der Fachtagung der Kulturabteilung des Landes und des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst vor einigen Tagen in Bozen.

Wie lege ich eine digitale Karteikarte eines Kunstobjekts an? Wie bereite ich Daten über Kulturgüter so auf, dass sie den Wissensdurst des interessierten Publikums befriedigen? Wie viel Digitalisierung muss wirklich sein? Diese und ähnliche Fragen standen im Mittelpunkt der Fachtagung "Digitale Archivierung und Vernetzung", die am vergangenen Wochenende im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (Museion) in Bozen stattfand.

Vertreter von Südtiroler Museen und internationalen Institutionen und Projekten, die sich für den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzten, diskutierten über Fragen der neuen Formen der Archivierung und Dokumentation kultureller Objekte und künstlerischer Produkte. Kulturpolitisch und institutionell eingebettet war diese Tagung in zwei große Projekte: Ein großes Projekt war die Katalogisierung, wie sie die Landesabteilungen für Deutsche Kultur und Denkmalpflege anwendet. Eine weiteres Projekt nennt sich "vektor – European Contemporary Art Archives (Europäische Archive zeitgenössischer Kunst)". Dieses zweite Projekt dient der Forschung und wird drei Jahre lang mit EU-Mitteln gefördert. Thema ist die Vernetzung von Archiven zur zeitgenössischen Kunst, in dem das Museion Partner ist.

In dem Meinungsaustausch wurde bald klar, dass es neue Wege braucht, um die wertvollen Kulturgüter langfristig zu erhalten, sie für die Forschung zugänglich zu machen und zugleich die gewonnenen Erkenntnisse über neue Medien zu verbreiten.

Der zweite Konferenztag stand im Zeichen der Fotodigitalisierung. Betont wurde dabei die Notwendigkeit einer genauen Definition zur Nutzung des Bildmaterials. Unterschiedliche Bildformate sowie neue Möglichkeiten der Bildrestaurierung wurden aufgezeigt.

Deutlich wurde zum Abschluss der Tagung, dass keine zukunftsorientierte Institution mehr am Einstieg in das digitale Zeitalter vorbeikommt. Wenn die notwendigen Aktivitäten langfristig abgestimmt werden, kann es an verschiedenen Knotenpunkten der kulturwissenschaftlichen Forschung zu fruchtbaren Synergieeffekten kommen.

SAN