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16 Forschungsverträge übergeben

LPA - Von der Medizin und den Gesundheitsberufen über das Zivilrecht und die Sprachforschung bis hin zur Soziologie und zur Glaziologie, die Forschungsfelder, die das Land Südtirol über Forschungsförderverträge mit 3,6 Millionen Euro an Haushaltsmitteln aus dem Jahr 2013 unterstützt, sind breit gestreut. Heute (18. Oktober) hat die Landesrätin für Bildung, Universität und Forschung 16 dieser Verträge übergeben.

16 Forschungsverträge hat LRin Kasslatter Mur heute im Palais Widmann übergeben

Im Rahmen des zweiten Wettbewerbes zur Förderung von Projekten im Bereich der wissenschaftlichen Forschung wurden 2011 132 Projekte eingereicht, 128 wurden als förderungswürdig bewertet, allerdings konnten nur 25 Projekte effektiv gefördert werden. Dafür gab das Land 4,56 Millionen Euro aus, je Projekt maximal 300.000 Euro.

"Die große Anzahl an Projektanträgen sowohl beim ersten Wettbewerb 2009 als auch beim zweiten 2011 und die hohe wissenschaftliche Qualität vieler Projekte zeugen von einer beachtlichen Forschungskompetenz in der Europaregion", sagte heute Forschungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, "wir haben nun weitere Fördermittel zur Verfügung gestellt, um zusätzlichen 16 Projekten eine Förderung zu sichern." 

Sie verwies auf das aufwändige Begutachtungsverfahren mit externen Gutachtern und 362 erstellten Gutachten. Diese externen Gutachten bildeten die Grundlage für die Förderempfehlungen des Technischen Landesbeirates, der die Projekte bewertet und die Rangordnung erstellt hat; sie sollen eine objektive und hoch qualifizierte Beurteilung sichern. 

Von den 16 Projekten, für die heute im Bozner Palais Widmann der Fördervertrag übergeben wurde, sind neun an der Universität Innsbruck angesiedelt, drei an der Freien Universität Bozen, zwei an der Europäischen Akademie, einer an der Fachhochschule für Gesundheitsberufe und eines bei der Michael-Gaismair-Gesellschaft.

Gefördert werden gleich mehrere Sprachforschungsprojekte: Um Sprachbewusstsein und Sprachabbau bei mehrsprachigen Personen in zweisprachigem Kontext geht es im Forschungsprojekt von Ulrike Jessner-Schmid vom Institut für Anglistik der Uni Innsbruck, soziophonetische Aspekte im Bereich der Zweisprachigkeit untersucht hingegen die Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Bozen unter der Leitung von Alessandro Vietti. Am Eurac-Institut für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit koordiniert Verena Lyding ein Projekt für eine Offene Computerplattform, um den Zugang zu Textsammlungen durch Nutzung neuester Methoden und Verfahren der Informationstechnologie und Computerlinguistik zu erleichtern.

Mit der ethnischen Differenzierung und sozialen Schichtung der Südtiroler Gesellschaft setzt sich die Michael-Gaismair-Gesellschaft (Projektleiter: Hermann Atz) auseinander, während im Innsbrucker Institut für Zeitgeschichte unter der Leitung von Eva Pfanzelter die Arbeitsmigration in Südtirol seit dem Zweiten Autonomiestatut unter die Lupe genommen wird. Am Institut für Geschichtswissenschaften werden die Vereinbaren und Verfügen in städtischen und ländlichen Kontexten Südtirols vom 15. bis 19. Jahrhundert analysiert, um transregional Rechtsräume und Geschlechterordnungen als soziale Prozesse zu definieren (wissenschaftlich Verantwortlicher: Ellinor Forster), während am Institut für Archäologie unter der Leitung von Harald Stadler das Bildprogramm mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Ofenkacheln aus Südtirol analysiert wird.    

Im Bereich des italienischen Internationalen Privatrechtes wird auch am Institut für Italienisches Recht der Universität Innsbruck (Verantwortlicher: Bernhard Eccher) mit Unterstützung des Landes geforscht, am Institut für Meteorologie und Geophysik geht es unter der Leitung von Georg Mayr um die Verbesserung von Wettervorhersagen vor allem für die Landwirtschaft. Vorschläge für eine nachhaltige Landwirtschaft unter der Optik des erwarteten Strukturwandels und unter Berücksichtigung möglicher Klimaveränderungen sollen im Rahmen eines Projekts des Eurac-Instituts für Alpine Umwelt unter der Leitung von Erich Tasser. Während am Innsbrucker Institut für Botanik (Projektverantwortlicher: Klaus Oeggl) anhand von Pollenanalysen am Ortler die Wechselbeziehungen Klima-Mensch beleuchtet werden.

Um das Klima und den Klimawandel geht es auch in einem Projekt des Instituts für Geographie der Uni Innsbruck, und zwar werden unter der Leitung von Christoph Knoll die Auswirkungen des Klimawandels auf die Kyrosphäre untersucht. Am Institut für Mikrobiologie wird hingegen unter der Leitung von Rosa Margesin der Einfluss von Höhenlage und Jahreszeit auf die mikrobielle Diversität in Südtirols Waldböden analysiert.

Im Bereich der Herstellung und Verarbeitung ternärer Polymer-Tonsilikat-Surfacant-Systeme wird die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Uni Bozen mit Landeshilfe forschen. An der Fakultät für Design wird unter der Koordination von Gerhard Glueher an der Einrichtung eines "Prodottoteca", einer Ausstellungsraums für Produkte und Materialien gearbeitet, während an der Fachhochschule "Claudiana" unter der Projektleitung des Kaliforniers Scott Reeves die Zusammenarbeit zwischen mehreren Gesundheitsberufen bei der Betreuung chronisch Kranker Forschungsinhalt ist.

Mit der Forschungsförderung will das Land - nach den Worten der zuständigen Landesrätin - die bereits bestehenden Forschungseinrichtungen stärken, die Kooperation von Forschungseinrichtungen fördern, in Menschen investiert, damit Südtirol zum Anziehungspunkt für junge Forschende werde sowie eine Wissenschafts- und Forschungskultur mit dem entsprechenden Wissenstransfer voranbringen.

jw

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