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Weiterbildungstag und Bibliotheksforum widmen sich der lernenden Gemeinschaft

LPA - Mehr als hundert Mitarbeitende der Bibliotheks- und Weiterbildungswelt haben heute (7. November) Nachmittag in Auer die Auseinandersetzung mit dem Thema "Die lernende Gemeinschaft" aufgenommen. Es ist dies das Thema des Tages der Weiterbildung und des Bibliotheksforums, das morgen Vormittag in Bozen fortgesetzt wird.

Die lernende Gemeinschaft steht im Mittelpunkt des diesjährigen Tages der Weiterbildung und des Bibliotheksforums heute in Auer und morgen in Bozen

Am 7. November 1983 wurde das Landesgesetz Nr. 41 verabschiedet, mit dem die rechtlichen Grundlagen für Südtirols Weiterbildungs- und Bibliothekensystem gelegt wurden. Heute konnte beim Tag der Südtiroler Weiterbildung und dem Bibliotheksforum in der Öffentlichen Bibliothek in Auer somit der 30-jährige Geburtstag des Gesetzes gefeiert werden. "Das Gesetz hat es ermöglicht, dass sich in Südtirol eine reiche kapillare Bibliotheken- und Weiterbildungslandschaft entwickeln konnte", betonte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die gemeinsam mit Bürgermeister Roland Pichler die Tagung eröffnete. Sie erinnerte an die Zielvorstellung des Gesetzgebers, durch ein pluralistisches System autonomer Anbieter eine flächendeckende Grundversorgung an Weiterbildung zu garantieren - mit leistungsfähigen Einrichtungen und hauptamtlichem Personal in den Zentren und den Bildungsausschüssen in den Dörfern.

Als wichtigen Aspekt nannte sie die laufende Qualifizierung und Professionalisierung der Mitarbeitenden in der Weiterbildungs- und Bibliothekenlandschaft. Der Weiterbildungstag und das Bibliotheksforum seien ein Beitrag dazu. Veranstaltet werden sie von den Landesämtern für Weiterbildung der deutschen und der italienischen Landeskulturabteilung und dem Landesamt für Bibliotheken und Lesen in erster Linie für haupt- und ehrenamtlich in der Weiterbildung und in den Bibliotheken Tätige, darüber hinaus auch für alle Menschen, die Lernen organisieren und ermöglichen. "Die Tagung soll die  Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden in der Weiterbildung und dem Bibliotheksbereich aller Sprachgruppen weiter fördern", so die Landesrätin. 

Im Mittelpunkt des Eröffnungstages stand das Thema Inklusion. Felicitas von Küchler, langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) in Bonn und seit 2009 Projektleiterin von "Lernen vor Ort" in Offenbach, machte sich eingangs Gedanken darüber, wie Weiterbildung und Biblio­theken konzipiert sein müssen, damit möglichst viele Menschen am "Lebensbegleitenden Lernen" teilhaben können. Anschließend wurde in Workshops über Teilaspekte der Inklusion diskutiert, beispielsweise wie die Weiterbildung Bildungsungewohnte erreichen könne, warum Männer Weiterbildungsangebote weniger nutzen oder wie Italiener in einem deutschsprachigen Dorf angesprochen werden können.

Morgen werden Weiterbildungstag und Bibliotheksforum in Bozen fortgesetzt, sozusagen um den Spagat zwischen Bildungsarbeit am Land und jene in der Stadt zu ziehen. Dabei stehen Vernetzung und Kooperation im Mittelpunkt. "Ein Thema, das gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen an Bedeutung gewinnt", ist Noch-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur überzeugt. Durch die Nutzung gemeinsamer Synergien, durch gegenseitige Abstimmung der Angebote und kluge Koordination könnten sich Ressourcen bestmöglich eingesetzt, Doppelangebote vermieden und Kosten gesenkt werden.

Die scheidende Landesrätin nutzte die Tagung auch, um besonders den vielen Ehrenamtlichen, in den Bibliotheken und Bildungsausschüssen zu danken für die sinnvolle Bildungs- und Kulturangebote, die nachhaltige Weiterbildung im Dorf erst möglich machten, aber auch allen hauptamtlichen Mitarbeitern in Weiterbildungs- und Bibliothekswesen und den Tagungsveranstaltenden, vor allem den Amtdirektoren für Weiterbildung, Hubert Bertoluzza, Bibliotheken und Lesen, Volker Klotz, sowie des italienischen Pendants, Lucia Piva.

jw

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