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"Denkmalpflege ist Gedächtnis des Landes": Neuer Bericht liegt nun vor

LPA - Welche Baudenkmäler neu unter Denkmalschutz gestellt und welche Architekturprojekte ausgezeichnet wurden, wie die Arbeiten an denkmalgeschützten Gebäuden aussahen und welche Funde aus Ausgrabungen hervorgingen: Dies dokumentiert auf 256 Seiten der heute (7. November) vorgestellte Tätigkeitsbericht des Landesdenkmalamtes über das Jahr 2011.

Denkmalpflegebericht 2011 vorgestellt (v.li.): Amtsdirektorin Roilo, Amtsdirektorin Kofler Engl, Landesrätin Kasslatter Mur, Amtsdirektorin Marzoli, Abteilungsdirektor Andergassen.

"Die Denkmalpflege", führte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur aus, "nimmt in den drei Ämtern der Abteilung die Aufgabe wahr, das Gedächtnis des Landes zu sein: Die Bau- und Kunstdenkmalpflege bewahrt den wertvollen Baubestand. Die Bodendenkmalpflege untersucht archäologisch relevante Bereiche, die in der Regel beim Aushub von Baustellen zu Tage treten. Das Landesarchiv hütet das Archivgedächtnis". Besonders am Herzen, unterstrich Kasslatter Mur, liege ihr auch die Begleitung der vielen Chronistinnen und Chronisten im Lande, die aktive Geschichtsschreibung im Kleinen betreibe und dabei eine spezielle Form der Erinnerungskultur üben und kapillare Denkmalpflege sichern. Für die Landesregierung, erinnerte die scheidende Landesrätin, seien die Agenden der Denkmalpflege ein kultureller Auftrag, aber zugleich auch eine Herausforderung, weil es darum gehe, das Bedürfnis des Einzelnen und Privaten mit dem öffentlichen Interesse zu verknüpfen.

"Die Denkmalpflege in Südtirol", unterstrich Abteilungsdirektor Leo Andergassen, "hat es im Jahr 2011 geschafft, auch mit reduzierten finanziellen Mitteln ein erstaunliches Programm abzuwickeln". Denkmalpflege, führte er aus, sei keine Wissenschaft, sondern vielmehr eine Haltung, die sich immer neu den Herausforderungen stellen müsse. Besonderes Augenmerk wurde wieder auf den Schutz der bäuerlichen Kulturgüter gelegt. Hervorzuheben ist die hohe Anzahl von Restaurierungen am Sektor der Bau- und Kunstdenkmalpflege, wobei vor allem Schloss Bruneck und die Ruine Rafenstein im Zentrum standen. Verzeichnet wurden insgesamt 63 Grabungen mit interessanten Ergebnissen, etwa der Fund eines frühchristlichen Baptisteriums in Terlan. Im Landesarchiv ist auf die Erwerbung des Magnago-Nachlasses zu verweisen.

Die stellvertretende Abteilungsdirektorin und Direktorin des Landesarchivs Christine Roilo, die Direktorin des Landesamtes für Bau- und Kunstdenkmäler Waltraud Kofler Engl und die Direktorin des Landesamtes für Bodendenkmäler Catrin Marzoli gingen auf die einzelnen Bereiche ein.

mac

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