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Weichen für Berufsmatura gestellt: Bis 31. März für 5. Schuljahr anmelden!
LPA - Mit Schuljahr 2014/2015 besteht erstmals die Möglichkeit, das Vorbereitungsjahr auf die staatliche Abschlussprüfung (Matura) innerhalb der Berufsbildung zu absolvieren. Auch die Maturaprüfung selbst wird an den von der Landesregierung für das kommende Schuljahr festgelegten Berufsschulen abgenommen.
"Damit eröffnen sich neue Wege und Chancen für die Jugendlichen", unterstreicht Bildungslandesrat Philipp Achammer, der auf die Bedeutung dieser lange angestrebten Maßnahme verweist. Diese ermögliche es motivierten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung, ergänzende Bildungswege zu beschreiten.
Zugang zu den Lehrgängen haben Schülerinnen und Schüler, die im Besitz eines Berufsbildungsdiploms sind, das den Abschluss einer vierjährigen Berufsfachschule bescheinigt. Der Einstieg in das vierte Fachschuljahr und damit der Weg in Richtung Matura stehen bei entsprechender Vorbereitung auch Absolventen einer Lehrlingsausbildung offen.
Interessenten für die 5. Klasse können sich innerhalb 31. März 2014 für die Teilnahme an den Lehrgängen bei den jeweiligen Berufsschulen bewerben.
Für den technischen Bereich sind dies die Landesberufsschule für Handwerk und Industrie in Bozen (Elektro, Mechatronik, Informatik, Multimediagestaltung), die Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie "Tschuggmall" in Brixen (Möbelbau, Maschinenbau, Informatik) und das Berufsbildungszentrum Bruneck (Automation).
Wer das vierte Jahr einer Fachschule für Handel und Verwaltung oder Schönheitspflege absolviert hat, kann sich in Meran an der Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie "Luis Zuegg" oder im Berufsbildungszentrum Bruneck anmelden. In Bruneck sind auch die Absolventinnen im Bereich Nahrungsmittelgewerbe untergebracht, in Meran jene der Fachschule für Bekleidung und Mode.
Das vorgesehene Aufnahmeverfahren berücksichtigt mehrere Aspekte: Anhand die eingereichten Dokumente ergibt sich ein Überblick über das Curriculum und die bisher erbrachten Leistungen. Dazu zählen das Jahreszeugnis des vierten Schuljahrs, das Diplomprüfungszeugnis, Bestätigungen über andere relevante Erfahrungswerte sowie der europäischer Lebenslauf für Bewerber mit Arbeitserfahrung.
Ende Mai finden dann an den genannten Berufsschulen standardisierte Kompetenzentests in Deutsch und Mathematik statt. Damit wird gewährleistet, dass die Bewerber die sprachlichen und mathematischen Grundvoraussetzungen besitzen, um die Anforderungen des einjährigen Lehrgangs zu bewältigen. Nach erfolgreicher Absolvierung dieses Verfahrens werden schließlich in einem Gespräch mit den Kandidaten die Beweggründe und die Motivation für den Besuch des fünften Jahres hinterfragt. Daraus können sich auch individuelle Lernziele ergeben, die vom den Schülern im Laufe des Schuljahrs mit berücksichtigt werden müssen.
"Die primäre Aufgabe der Berufsschulen besteht nach wie vor darin, junge Menschen zu einer Berufsqualifikation zu begleiten", betont Landesrat Achammer. Die Matura innerhalb der Berufsbildung stelle aber einen wichtigen Baustein innerhalb der Südtiroler Bildungslandschaft dar, der neue Möglichkeiten eröffne, so der Landesrat.
jw