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LR Tommasini trifft ANPI: Zusammenarbeit bei Geschichtsvermittlung
Auf den Erfahrungsschatz der Mitglieder der italienischen Partisanenvereinigung ANPI soll künftig in den Schulen zurückgegriffen werden, wenn es um die Vermittlung von Zeitgeschichte und Bürgerkunde geht. Wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte, hat der italienische Schullandesrat Christian Tommasini nun mit dem neuen Präsidenten des Südtiroler ANPI-Ablegers, Orfeo Donatini, besprochen.
Begleitet vom langjährigen Vorsitzenden der ANPI in Südtirol, Lionello Bertoldi, hat Neo-Präsident Donatini dem Landesrat die Vereinbarung zwischen der ANPI und dem Unterrichtsministerium vorgestellt, mit der eine stärkere Einbindung der ehemaligen Partisanen in den Geschichts- und den Bürgerkundeunterricht angestrebt wird. "Es geht um die Vermittlung der grundlegenden Werte der Verfassung und um die Erziehung der Schüler zu mündigen, aktiven Bürgern", so Tommasini.
Im Treffen ging es demnach nicht nur um bereits laufende Projekte, sondern vor allem darum, wie die Vereinbarung zwischen ANPI und Unterrichtsministerium auch an Südtirols Schulen umgesetzt werden könnte. Als konkretes Projekt wurde etwa angedacht, die vorhandenen Dokumente zum Bozner Durchgangslager zu digitalisieren und damit zugänglich zu machen, vor allem auch mit Blick auf den 2015 bevorstehenden 70. Jahrestag des Kriegsendes.
In einem zweiten Schritt, so haben Tommasini und Donatini erwogen, könnten Unterrichtseinheiten erarbeitet werden. "Dabei sollen die Lehrpersonen ebenso einbezogen werden, wie die bildungswissenschaftliche Fakultät der Freien Universität Bozen, aber auch die Erfahrungen mit Projekten wie den Reisen nach Auschwitz sollen einfließen", so der Landesrat. Tommasini hat die ANPI-Vertreter zudem eingeladen, ihre Projekte in den größeren Rahmen der so genannten "Piattaforma delle Resistenze" zu stellen. Diese Plattform dient dazu, Initiativen zu bündeln, mit denen Engagement, Verantwortung und gesellschaftlicher Einsatz gefördert werden sollen.
chr