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Diskussionskultur in Online-Medien: Fairness und Mitmenschlichkeit bewahren
Mit der Aktion "Noch Meinungsfreiheit oder schon Menschenverachtung" macht die Praxisgruppe InterCultura (PIC) auf die oft beleidigende oder hetzerische Diskussionskultur im Internet aufmerksam. Die Sensibilisierungskampagne wurde heute von Landesrat Philipp Achammer und Ressortdirektorin Vera Nicolussi-Leck und Vertretern der PIC-Gruppe der Öffentlichkeit vorgestellt.
Internet ist kein rechtsfreier Raum, hieß es bei der Vorstellung der Sensibilisierungskampagne, mit der die Praxisgruppe InterCultura(PIC), die sich aus Jugendarbeitern verschiedener Sprachgruppen und Kulturen zusammensetzt, auf die oft beleidigende oder hetzerische Diskussionskultur in Online-Medien aufmerksam machen will. Die Vorstellung der Sensibilisierungskampagne nahe der Talferbrücke in Bozen bildet den Auftakt der Initiative, mit der die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert werden soll. Philipp Achammer, Landesrat für Deutsche Bildung, Kultur und Integration, sprach von Grenzen, die im Internet leider zu oft überschritten würden. "Es geht nicht darum, Diskussionen zu unterbinden, es soll über Probleme diskutiert werden, jedoch die Grenze zwischen Meinungsfreiheit und unzulässiger Diffamierung darf dabei nicht überschritten werden", so Landesrat Achammer. Beunruhigend sei die Entwicklung der Diskussionskultur in Online-Medien, so der Landesrat weiter. Es dürfe im Internet nicht alles gesagt und geschrieben werden ohne sich dabei Gedanken über die Auswirkungen zu machen - schließlich sei ein Kommentar oder eine Wortmeldung in den Online-Medien an ein großes Publikum gerichtet, so Achammer. Eine Diskussion sollte sachlich ablaufen und nicht von Diffamierung und Diskriminierung geprägt sein, so Integrationslandesrat Achammer, der darin nicht zuletzt auch eine Herausforderung für die Herausgeber der Online-Medien sieht.
Abdel El Abchi, der Koordinator der PIC-Gruppe und Mitarbeiter im Landesamt für Jugendarbeit brachte die Schwierigkeit der richtigen Wortwahl auf den Punkt: "Es gibt keine falschen Wörter, nur die Art wie man etwas sagt, kann falsch sein". Ressortdirektorin Vera Nicolussi-Leck verwies bei der Vorstellung der Sensibilisierungskampagne auf die neue Koordinierungsstelle für Integration des Landes, die sich mit Themen der Integration von neuen Mitbürgern und Mitbürgerinnen beschäftigt, Integrationsprozesse begleitet und in ihren Ativitäten auf Netzwerkarbeit setzt.
Markus Göbl vom Netzwerk der Jugendtreffs und Jugendzentren Südtirols (n.e.t.z) und Verena Hafner von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste verwiesen darauf, wie wichtig eine Diskussionskultur sei, bei der Fairness und Mitmenschlichkeit bewahrt werden. Bewusst machen, was schief läuft und Wege aufzeigen, wie der Dialog zwischen verschiedenen Sprach- und Kulturgruppen besser funktionieren kann - das ist ihr Ziel, das sie mit ihrem Engagement für diese Initiative verfolgen.
Nächster Meilenstein der Sensibilisierungskampagne "Noch Meinungsfreiheit oder schon Menschenverachtung" ist eine offene Diskussionsrunde am kommenden 4. Dezember, bei der sich zahlreiche Medienvertreter, die Kinder und Jugendanwältin sowie ein Mitarbeiter der Post- und Kommunikationspolizei mit dem Thema auseinandersetzen.
cl