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LRin Kasslatter Mur und LRin Gnecchi zum morgigen Tag der Frau

LPA - Anlässlich des Welttages der Frau am morgigen Samstag, 8. März 2003, rufen die beiden Frauen in der Landesregierung, Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Landesrätin Luisa Gnecchi zum Frieden auf. "Frauen waren im Stande wahre Revolutionen herbeizuführen und dies ohne Waffen und Gewalt", sagen sie.

Morgen wird weltweit der Tag der Frau begangen. Die Landesrätinnen Kassslatter Mur und Gnecchi stellen dazu einige Überlegungen über den Frieden und die Rolle der Frau an.

"Nie war es sinnvoller über den internationalen Tag der Frau nachzudenken als heute. Das 20. Jahrhundert war in Europa von Totalisierung und Weltkriegen gekennzeichnet. Aber es war auch das Jahrhundert in dem sich einiges in Sachen Demokratie weiterentwickelt hat. So gibt es nun das Wahlrecht für alle, neue Rechte für den Einzellen und neue Rechte für die Gemeinschaft. Die Frauen haben im Laufe des 20. Jahrhunderts in der Arbeitswelt immer mehr Fuß gefasst.

Den Frauen ist es gelungen, wahre Revolutionen in Gang zu setzten, ohne dabei Waffen zu benutzen oder Gewalt zu gebrauchen. Unsere Botschaft für den 8. März, den Tag der Frau, ist deshalb eine Friedensbotschaft. Eine Friedensbotschaft in einer Zeit in der sich ein Krieg ankündigt, bei dem es um die wirtschaftliche Macht geht, um das begehrte Öl, für dessen Besitz alles in Kauf genommen wird.

Wir sind überzeugt, dass es eine andere Perspektive braucht, die sich vom Krieg (oder allgemein vom Militarismus) abhebet. Wir müssen vom Blick auf die Waffen und Truppen Abstand nehmen und stattdessen den gesamten Bereich der sozialen Beziehungen verändern. Es gilt Frieden zu stiften und zwar konkret in der Praxis des alltäglichen Lebens, auf einer individuellen und kollektiven Ebene. Das heißt, dass die strukturellen und geistigen Mechanismen, die auf Macht aufgebaut sind, außer Kraft gesetzt werden müssen. In erster Linie ist dabei an die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu denken, die aufgehoben werden müssen.

Aufbauend auf Überlegungen dieser Art wurde die deutsche Berufsschule für soziale Berufe in Bozen kürzlich nach der Philosophin Hannah Arendt benannt. Wie Arendt es einmal zum Ausdruck brachte, impliziert die Idee der Humanität, von allem Sentimentalen befreit, nur diese eine schreckliche Konsequenz: Die Männer müssen in der einen oder anderen Form die Verantwortung für alle angerichteten Verbrechen in der Welt annehmen und alle Nationen müssen unter den Folgen der angerichteten Übel der anderen Nationen leiden."

Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur

Bildungs- und Arbeitslandesrätin Luisa Gnecchi

SAN