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Monumentalgemälde von Eugen Blaas heute im Merkantilgebäude vorgestellt

LPA - Das mit Landesgeldern restaurierte wertvolle Ölbild „St. Valentin predigt den Rätern“, welches Eugen Blaas im Alter von 20 Jahren 1863 gemalt hat, wurde heute im Merkantilgebäude in Bozen enthüllt. Kulturlandesrat Bruno Hosp, Landeskonservator Helmut Stampfer und Handelskammerpräsident Benedikt Gramm stellten das Gemälde und den Auktionssaal, in dem das Bild hängt, der Öffentlichkeit vor.

Kulturlandesrat Bruno Hosp lobte die vortreffliche Restaurierung des Gemäldes, das mit acht mal 3,60 Metern eines der größten Ölgemälde Südtirols ist und vor rund 20 Jahren in der kleinen Kirche St. Valentin in Untermais hing. Im Zuge der Restaurierung der Kirche wurde das Bild aus Platzgründen abgenommen und verwahrt, bis Landeskonservator Stampfer den Auktionssaal des Merkantilgebäudes als vorübergehenden Platz für die Ausstellung gefunden hatte. Pfarrer Eugen Mattersberger gab sein Einverständnis, das Bild dort als Leihgabe auszustellen. „Das ausdrucksstarke Bild ist hier besonders gut positioniert“, meinte Landesrat Hosp. Auch Präsident Gramm fand, dass das Bild den Saal erheblich aufwerte.
Stampfer beschrieb das Bild „St. Valentin predigt den Rätern“ als typisches Werk des Historismus des späten 19. Jahrhunderts. Die abgebildeten Figuren weisen jedoch schon auf den beginnenden Realismus hin. Das Gemälde zeigt eindrucksvoll eine Szene der heimischen Geschichte, nämlich den Heiligen Valentin in Bischofsgewand wie er auf den Ruinen des Heidentums (dargestellt durch Steine) predigt. Wie Stampfer erklärte, verdankt das Bild seine Lünettenform dem Umstand, dass es am Triumphbogen der Kirche angebracht war. In Auftrag gegeben worden war es von der Gräfin Esterhazy Weißenwolf, die in Meran auf Kur war. Der 1843 geborene Maler Eugen Blaas hat das Kunstwerk mit 20 Jahren geschaffen. Er soll schon als Kind besondere Begabung fürs Malen gezeigt haben und bereits mit 13 Jahren die Kunstakademie in Venedig besucht haben, an der er dann später als Professor lehrte. Die Restaurierung des Bildes erfolgte unter der Aufsicht von Attila Todescini und dauerte rund zwei Monate. Das Bild wurde gesäubert und gefestigt. Auch einige leichte Retouchen wurden vorgenommen.
Bezahlt wurde die Wiederherstellung des Bildes, das, wie Landesrat Hosp betonte, eines der wertvollsten Bestandteile der Südtiroler Kunstgeschichte ist, mit Geldern aus der Landeskasse. Im Auktionssaal des Merkantilgebäudes sind noch weitere vier Bilder des Künstlers Albert Stolz sowie elf zum Teil handgeschriebene Dokumente als Leihgaben zweier Bozner Familien zu sehen, die heute vorgestellt wurden.

SAN