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Wissensaustausch in der Jugendarbeit zwischen Südtirol und Marokko
Oussama Zalghi, Jugendarbeiter in Rabat, Marokko, hat vor Kurzem sein zweimonatiges Praktikum in Südtiroler Einrichtungen für Jugendarbeit abgeschlossen und konnte eine Menge Erfahrungen und Ideen mit nach Hause nehmen. Das Praktikum ist Teil des Jugendaustauschprojekts „HalloCiaoMAroc”, das seit sechs Jahren vom Landesamt für Jugendarbeit und vom Verein „Bassma“ in Marokko organisiert wird.
Zalghi konnte in verschiedenen Jugendeinrichtungen in Südtirol, nämlich im Jugendzentrum Papperlapapp Bozen, im Jugendzentrum Jungle Meran, beim VKE Bozen (Verein für Kinderspielplätze und -Erholung); beim N.e.t.z. (Netzwerk der Jugendtreffs- und zentren Südtirols), beim Forum Prävention, beim Jugend-und Kulturzentrum UFO Bruneck und im Jugendzentrum Kass Brixen den Jugendarbeitern bei ihren Tätigkeiten über die Schulter schauen. Diese Art von Wissensaustausch in der offenen Jugendarbeit wurde heuer als Pilotprojekt erstmals durchgeführt. Initiiert wurde das Pilotprojekt von Abdel El Abchi, Mitarbeiter des Landesamtes für Jugendarbeit, in Zusammenarbeit mit dem Verein „Bassma" in Marokko und dem Jugendhaus Kassianeum in Brixen.
Das Praktikum von Zalghi ist nicht nur für ihn persönlich eine Bereicherung, sondern zugleich auch ein Gewinn für den Verein Bassma, bei dem Oussama tätig ist. Seine Erfahrungen kommen allen Jugendlichen zu Gute, die am Projekt „HalloCiaoMAroc" teilnehmen.
Beim Projekt „HalloCiaoMAroc", das seit sechs Jahren läuft, lernen Südtiroler Jugendliche den Alltag von Jugendlichen in Marokko kennen und können so in eine ganz andere Kultur eintauchen und umgekehrt. Oussama kennt jetzt die Realität beider Kulturen und so kann er leicht zwischen den Gastfamilien und Jugendlichen vermitteln und zudem erklären, wie die Jugendarbeit in Südtirol strukturiert ist und läuft.
Ein wichtiges Ziel des Wissenstransfers war es auch, den marokkanischen Jugendlichen einen realistischen Blick auf das Leben in Südtirol zu vermitteln und sie darüber zu informieren, dass das Thema Migration und Integration viel Engagement und Offenheit braucht. Oussama Zalghi hat selbst erfahren, wie schwierig es hier für Migranten ist, eine Arbeit zu finden und zur Schule zu gehen. Außerdem ist er überzeugt, dass Migration für die marokkanischen Jugendlichen keine Lösung ist, sondern dass sie ihr Leben noch schwieriger macht, vor allem in der aktuellen Krisenzeit. Die Probleme der Jugendlichen müssten in Marokko gelöst werden und nicht durch Auswanderung exportiert werden, so Zalghi.
SAN