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LH Kompatscher und LR Achammer bei Netzwerk zur Gewaltprävention
Welch hoher Stellenwert der Gewaltprävention in der Bildungsarbeit beizumessen ist, das haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer betont. Sie nahmen heute (21. Mai) im Landhaus 1 in Bozen an einem Treffen des Netzwerks Gewaltprävention teil.
Das "Netzwerk Gewaltprävention" setzt sich aus Trägern der Bildungs-, Beratungs-, Jugend- und Sozialarbeit zusammen. Ziel dieses Netzwerkes ist es, die Zusammenarbeit unter den Einrichtungen zu verstärken und bestehende Angebote auszubauen. Zudem sollen die Bevölkerung für das Thema Gewalt sensibilisiert und Strategien zur Gewaltprävention weiter entwickelt werden.
Bei dem heutigen außerordentlichen Treffen berichteten die Vertretenden der verschiedenen Organisationen über die zentralen Arbeitsschwerpunkte in Bezug auf Gewalt und Gewaltprävention. Zudem wurde die Frage erörtert, welche Aspekte des Themenfeldes Gewalt und Gewaltprävention in Südtirol entwickelt oder verstärkt werden sollten.
Dabei wurde das Phänomen Gewalt in Südtirol unter die Lupe genommen. Jugendrichter Benno Baumgartner berichtete, dass man aufgrund der Zahlen nicht von einem Anstieg der Gewalt von Jugendlichen sprechen könne. Durchschnittlich gäbe es eine Verurteilung im Jahr - eine im internationalen Vergleich niedrige Zahl.
Landesrat Achammer sprach das Problem des Bildungsabbruchs an und verwies in diesem Zusammenhang auf die Zusammenarbeit von Schule und Sozialdiensten. "Junge Menschen sind heute einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt", so der Landesrat, "es ist wichtig, ihnen Perspektiven zu bieten, aber auch mehr Freiräume zu geben."
Der Landeshauptmann danke in erster Linie allen in diesem Netzwerk kooperierenden Einrichtungen für deren Engagement. Er regte an, die Zusammenarbeit durch eine verbesserte Koordinierung weiter auszubauen und sicherte dafür auch seine Unterstützung zu. Er gab zu bedenken, dass die Jugendgewalt nur ein kleiner Teilbereich sei, der aber in der Öffentlichkeit besonders stark wahrgenommen werde. Viel umfassender sei jedoch Gewalt in der Welt der Erwachsenen. Diese habe angesichts der Wirtschaftskrise, der zunehmenden Armut, der Vervierfachung der Sozialhilfeempfänger und nicht zuletzt des Mangels an Perspektiven zugenommen.
Zum Abschluss wurde ein jährliches Treffen zwischen Landesregierung und Netzwerk Gewaltprävention vereinbart. Auch soll die Entwicklung von Gewalt in Südtirols durch ein Monitoring verfolgt werden. Ein Handlungsleitfaden soll bei akuten Fällen Hilfe bieten. Und schließlich wurde eine verstärkte Koordinierung zugesichert.
jw