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Mobilitätswoche an Fachschulen für Landwirtschaft
An den Landwirtschaftlichen Schulen in Tirol zählt die "Mobilitätswochen" bereits seit Jahren zu den bewährten Fixpunkten im Schulkalender. Dabei verbringen Schüler eine Woche an einer anderen Schule, um dort Kurse zu besuchen. Erstmals haben dieses Jahr auch die Südtiroler Fachschulen für Landwirtschaft und das Lehr- und Forschungszentrum von San Michele an dieser Initiative teilgenommen.
An den Tiroler Landwirtschaftsschulen findet die Mobilitätswoche traditionell im Mai statt. Es handelt sich dabei um ein Austauschprogramm, bei dem die Schüler eine Woche an einer anderen Landwirtschaftsschule verbringen, dort eigens zu diesem Anlass organisierte Kurse besuchen, praktische Erfahrungen sammeln und Einblick in die landwirtschaftliche Realität und das Schulprogramm in den anderen Landesteilen erhalten.
An der Mobilitätswoche, die dieses Jahr vom 18. bis 22. Mai stattfand, nahmen erstmals auch Südtirol und das Trentino teil. Dadurch hatten auch die Schüler der vier Südtiroler Fachschulen für Landwirtschaft die Möglichkeit, sich an diesem erprobten und erfolgreichen Projekt zu beteiligen. Zugleich wurde die Initiative um eine interessante Facette erweitert: Die Jugendlichen hatten dank der Teilnahme der Schüler des Lehr- und Forschungszentrums in San Michele die Gelegenheit, auch ihre Sprachkenntnisse in der Praxis anzuwenden. Aber auch das Programm der angebotenen Kurse wurde durch diese Ausweitung auf das gesamte Gebiet der Euregio bunter und vielfältiger. Die Themenpalette reichte beispielsweise vom Almsennkursen an der Schule in Imst bis zur mediterranen Woche an der Fachschule Laimburg, von der Verarbeitung regionaler Produkte an der Schule in San Michele bis zur Schweinehaltung an der Schule in Rotholz und von der Pferdewirtschaft an der Schule in Weitau bis zum Beerenobstanbau an der Fachschule Dietenheim.
Am Ende dieser intensiven und erlebnisreichen Woche waren die Schüler von dieser Erfahrung durchwegs begeistert:
Stefan Hummel beispielsweise besucht die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz in Nordtirol und hat eine Woche an der Fachschule für Landwirtschaft Salern verbracht. "Die Gegend hier ist neu für mich", sagte Stefan, "es gefällt mir. Interessant finde ich die etwas düsteren Hausfassaden, zu Hause sind unsere Häuser bunter." Während seines Aufenthalts hat er sich sehr wohl gefühlt: "Ich würde diese Erfahrung auf jeden Fall weiterempfehlen", bestätigt Stefan.
Markus Ferstl kommt aus Gargazon und besucht in diesem Schuljahr die zweite Klasse an der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg bei Mals. Er war während der Mobilitätswoche an der Schule in St. Johann in Nordtirol und hat dort an einem Kurs in Rodelbau teilgenommen. "Für mich war es spannend zu erfahren, wie eine Rodel gebaut wird", berichtet Markus. Auch er findet diesen Austausch sehr sinnvoll: "Man kann in eine andere Schule hineinschauen und sie kennenlernen", erklärt Markus.
"Ich war anfangs etwas verängstigt, in eine Schule zu gehen, in der ich niemanden kannte", erzählt Melanie Maloner aus der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in Imst, die während der Mobilitätswoche an der Fachschule Dietehneim zu Gast war, "aber kaum angekommen, war es toll." In Dietenheim hat sie einen Imkerkurs besucht, obwohl sie sich bisher nicht besonders für Bienen interessiert hat, "aber die Unterrichtseinheiten waren so interessant, dass ich jetzt sogar daran denke, eventuell selbst Bienen zu halten", meinte Melanie.
Neben den fachlichen Erfahrungen, die die Jugendlichen sammeln konnten, ist es vor allem auch der Austausch mit anderen Gleichaltrigen, der das Projekt so interessant und attraktiv macht. In einer neuen Lernumgebung knüpfen sie Freundschaften und lernen soziale und kulturelle Hintergründe kennen. Angesichts der positiven Erfahrungen werden sich die Südtiroler Fachschulen für Landwirtschaft auch im nächsten Jahr wieder an der Mobilitätswoche beteiligen.me