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Zweisprachiger Lehrgang für interkulturelle Mediatoren startet im Herbst - Infotreffen am Mittwoch, 11. Juni

LPA - Sie stammen aus Ausland, sprechen beide Landessprachen und möchten eine Vermittlerrolle zwischen Menschen aus Ihrem Mutterland und der Südtiroler Bevölkerung einnehmen? Dann könnte der Lehrgang „Ausbildung zum interkulturellen Mediator“ für Sie interessant sein, den die beiden Landesabteilungen für Berufsbildung mit Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) ab kommendem Herbst durchführen. Am Mittwoch kommender Woche findet in Bozen ein Informationsabend zu diesem Lehrgang statt.

Auch in der heimischen Arbeitswelt gehört der ausländische Mitarbeiter längst zum Alltag, und oft behindern kulturelle Unterschiede die Kommunikation. In vielen Situationen kann ein interkultureller Mediator dazu beitragen, sprachlich-kulturelle Barrieren abzubauen. Er hilft den ausländischen Mitbürgern, wenn es um die Inanspruchnahme von öffentlichen Diensten geht (Quästur, Arbeitsamt, Gewerkschaft, soziale Dienste usw.), und hat Kompetenzen, um interkulturellen Konflikten vorzubeugen oder sie zu steuern.

Bereits 2001 wurden in einem Lehrgang der italienischen Berufsbildung interkulturelle Mediatoren ausgebildet. Verschiedene Südtiroler Institutionen haben nun Bedarf an weiteren Mediatoren angemeldet, vor allem auch an solchen mit Deutschkenntnissen. Daher haben die beiden Landesabteilungen für Berufsbildung in einem Gemeinschaftsprojekt einen neuen, diesmal zweisprachigen Lehrgang organisiert, der zur anerkannten beruflichen Qualifikation „interkultureller Mediator“ führt. Die Ausbildung umfasst rund 800 Stunden, davon 500 Stunden Theorie und 300 Stunden Praktikum.

Ab August 2003 haben die teilnehmenden Personen die Möglichkeit, ihre Deutsch- und Italienischkenntnisse in Sprachkursen zu verbessern; die Inhaltsblöcke beginnen mit Oktober 2003, sind berufsbegleitend angelegt und dauern bis Juni 2004. Die Teilnehmer erwerben Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen, so unter anderem in interkultureller Arbeit, Kommunikation, Ausländergesetzgebung, Dolmetsch-Technik und Konfliktmanagement. Die alltägliche Arbeit eines interkulturellen Mediators lernen sie durch Praktika im In- und Ausland kennen; zudem werden Vertreter von ausländerspezifischen Einrichtungen nach Südtirol eingeladen.

Zielgruppe des Lehrganges sind in erster Linie ausländische Mitbürger mit folgenden Voraussetzungen: Mindestalter 25 Jahre, mindestens 2-jährige Ansässigkeit in der Provinz Bozen, 12-jährige Schulbildung, sehr gute Kenntnisse der Muttersprache, Kenntnisse der deutschen und der italienischen Sprache. Bei einem Auswahlgespräch werden Interesse und Eignung für eine Tätigkeit als interkultureller Mediator überprüft. Der Lehrgang wird vom ESF mitfinanziert und daher für die Teilnehmer kostenlos.

Für all jene, die sich für eine Teilnahme am Lehrgang interessieren, findet am Mittwoch kommender Woche, den 11. Juni 2003, um 19 Uhr, in der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“, in der Wolkensteingasse 1 in Bozen, ein Informationsabend statt. Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Landesabteilung für italienische Berufsbildung im St. Gertraud-Weg 3 in Bozen unter den Rufnummern 0471 414491 oder 0471 414435 sowie der E-Mail-Adresse elena.morbini@provinz.bz.it entgegen. Dort werden ebenfalls Informationen zum Lehrgang erteilt.

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