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LRin Kasslatter Mur: Aussprache zu Schulreform und Schul-Wettbewerben

LPA - Die nächsten und gleichzeitig letzten ordentlichen Wettbewerbe für den Dienst an Grund- Mittel- und Oberschulen in Südtirol werden ab dem kommenden Schuljahr ausgeschrieben. Dies gibt Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur nach einer kürzlich erfolgten Aussprache mit der Vorsitzenden der Südtiroler Schulgewerkschaft im ASGB, Heidi Frötscher, bekannt. An dem Treffen nahmen auch Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Abteilungsdirektor Paul Silbernagl sowie einige Lehrpersonen der Mittel- und Oberschulen teil.

Für die Mittel- und Oberschulen wird es einen fakultativen Kurs von 300 Stunden geben, der vom Deutschen Landesschulamt, dem Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe und teilweise auch der Freien Universität Bozen durchgeführt werden und in Theorie und Praxis auf den Wettbewerb vorbereiten soll.

„Der Wettbewerb und die Prüfungen werden voraussichtlich im Schuljahr 2004/05 stattfinden“, so die Landesrätin, „Im darauf folgenden Schuljahr sollten die Wettbewerbe dann abgeschlossen sein.“ Je nach Stellenverfügbarkeit wird der Wettbewerb für die Stammrolle oder für die Lehrbefähigung ausgeschrieben. Die Gewinnerinnen des Wettbewerbes für die Stammrolle werden in die Rangliste des ordentlichen Wettbewerbes und jene für die Lehrbefähigung in die permanente Rangliste eingetragen. Die Stellenvergabe daraus erfolgt im sogenannten „Reißverschlussprinzip“, d.h. es werden abwechselnd Kandidaten aus der permanenten Rangordnung und aus der Schulrangordnung berücksichtigt.

Nach der Schulreform und der Ausbildungsreform für das Lehrpersonal sei dies der letzte ordentliche Wettbewerb im Südtiroler Schulwesen, erklärt Kasslatter Mur. In Zukunft wird die gesamte Lehrer- und Lehrerinnenausbildung an der Freien Universität Bozen durchgeführt. Mit dem dreijährigen Fachstudium und der zweijährigen Spezialisierung für den Unterricht erhält der Absolvent gleichzeitig die Lehrbefähigung. Wettbewerbe sind somit nicht mehr nötig. An der Universität wird es je nach Stellenverfügbarkeit Zugangsbegrenzungen geben. „Damit wird einer Weisung des Staates Rechnung getragen, welche vorschreibt, dass an der Universität nur Personen ausgebildet werden dürfen, denen anschließend auch eine Lehrstelle angeboten werden kann“, erklärt Kasslatter Mur.

Die Vorsitzende der Südtiroler Schulgewerkschaft im ASGB, Heidi Frötscher, brachte bei der Aussprache den Wunsch vor, dass Teilzeitstammrollen bei den nächsten Vertragsverhandlungen zum Landesschulvertrag diskutiert und eingeführt werden sollten. Die Landesrätin unterstützte diesen Wunsch, da damit die didaktische Kontinuität gestärkt werden könne. In Bezug auf die Unsicherheiten mit der Schulreform wies Kasslatter Mur darauf hin, dass sich Lehrpersonen jederzeit an ihre Direktionen und ans Schulamt wenden könnten. Zudem gebe es im Intranet des Schulamtes (LASIS) eine eigene Seite, wo Fragen zur Schulreform deponiert werden können. Diese werden dann vom Deutschen Landesschulamt beantwortet.

bch