Aktuelles

Verwaltungsverfahren gegen Teilabbruch des Ansitzes Neuhaus in Brixen eingeleitet

LPA - Die ersten Konsequenzen nach dem teilweisen Abbruch des denkmalgeschützten Ansitzes Neuhaus hat das Landesdenkmalamt heute Vormittag gezogen: Gegen die Gemeinde Brixen wird ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, der abgerissene Teil des Ansitzes muss voraussichtlich wieder errichtet werden.

Am Anfang stand ein Projekt zur Sanierung des gemeindeeigenen denkmalgeschützten Gebäudes in der Brixner Schlachthausgasse. Im sogenannten Schlachthof- und ehemaligen Postgebäude sollten Vereinsräume untergebracht werden. Dieses Projekt wurde von der örtlichen Baukommission und vom Landesdenkmalamt genehmigt. Eine Variante des Projektes, die einen Teilabbruch des Gebäudes vorsah, wurde zwar im Brixner Stadtrat, nicht jedoch in der Baukommission behandelt. Infolgedessen wurde auch das Landesdenkmalamt nicht informiert. Ohne weitere Rücksprache wurde noch ein weiterer Teil des Hauses abgerissen. Übrig blieb nur ein kleiner Teil des ehemaligen Ansitzes, der sich in Privatbesitz befindet.

"Als wir vergangene Woche bemerkten, dass ein großer Teil dieses Gebäudes verschwunden war, trauten wir unseren Augen nicht", erklärt Waltraud Kofler Engl, stellvertretende Direktorin der Landesabteilung für Denkmalpflege. Große Teile des wertvollen mittelalterlichen Mauerwerkes, das unter Denkmalschutz steht, waren verloren. Die Arbeiten wurden vom Landesdenkmalamt umgehend eingestellt. Am heutigen Donnerstag war der zuständige Brixner Stadtrat Gebhard Dejaco zu einer Aussprache im Landesdenkmalamt geladen. Nach diesem Treffen standen die Konsequenzen für das Landesdenkmalamt fest: "Wir werden ein Verwaltungsverfahren einleiten, die abgerissenen Teile des Gebäudes müssen wieder errichtet werden", so Kofler Engl.

Weiters ist mit einer hohen Verwaltungsstrafe zu rechnen. "Die Frage, wer für diesen Abbruch verantwortlich ist, muss gemeindeintern geklärt werden", betont Kofler Engl. In jedem Fall handle es sich hierbei um einen unwiederbringlichen Verlust. "Das Gebäude war prägend für das Brixner Stadtbild. Auch wenn es wieder in der ursprünglichen Form errichtet wird, bleiben die wertvollen mittelalterlichen Mauern verloren", so die Vertreterin des Landesdenkmalamtes.

bch