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Qualitätsmarke für 20 Südtiroler Übungsfirmen
20 Übungsfirmen von Südtiroler Oberschulen haben heute im Raiffeisenhaus in Bozen die "Qualitätsmarke Übungsfirma" erhalten.
Die Übungsfirmen der wirtschaftlich ausgerichteten Oberschulen Südtirols haben sich auch in diesem Schuljahr einem Zertifizierungsverfahren gestellt. Von den insgesamt 40 Übungsfirmen haben sich 20 zur Zertifizierung angemeldet und alle haben diese auch bestanden.
Die Feier zur Verleihung der Zertifikate fand im Saal des Raiffeisenverbandes in Bozen statt und unterstrich dadurch nicht zuletzt die Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitswelt, die wesentlich bei diesem Projekt ist.
"Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein." Mit diesem Zitat des Unternehmers und Politikers Philip Rosenthal eröffnete Schulinspektorin Eva Maria Brunnbauer, Inspektorin für den technisch-berufsbildenden Bereich am Deutschen Schulamt, die heutige Feier zur Verleihung der "Qualitätsmarke Übungsfirma". Jedes Unternehmen trachte danach, besser zu werden, und die Qualitätsmarke sei ein willkommener Ansporn für die Südtiroler Übungsfirmen, immer besser zu werden und dies auch bestätigt zu bekommen, erklärte die Schulinspektorin.
Schulamtsleiter Peter Höllrigl strich das Qualitätsprinzip der Übungsfirmen heraus. "Qualität ist kein Zufallsprodukt, dahinter steckt viel Arbeit", wie Höllrigl betonte. Die Jugendlichen würden in den Übungsfirmen an die Anforderungen der Arbeitswelt herangeführt, der Weg dorthin führe über einen hohen Qualitäts- und Leistungsanspruch. An der Schnittstelle zum Unternehmertum erfüllten die Übungsfirmen eine wichtige Aufgabe. "Die Zusammenarbeit mit Partnern der Wirtschaft wie dem Raiffeisenverband, den Betrieben, der Handelskammer und einzelnen Wirtschaftsverbänden zeigt den Jugendlichen, wie komplex die Arbeit in einem Unternehmen ist", so Höllrigl.
Der Vizedirektor des Raiffeisenverbandes, Christian Tanner, unterstrich, wie wichtig es sei, sich Ziele zu stecken und diese auch zu erreichen. "Wissen ist nicht nur Macht, Wissen ist auch ein Weg, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen", so Tanner. Als langjähriger Personalleiter habe er beobachtet, dass die praxisnahe Ausbildung in den Schulen wichtige Kompetenzen vermittle, die es im Berufsleben brauche: Teamfähigkeit, vernetztes Denken, Fachkompetenzen, die Nutzung moderner Kommunikationsmittel. Der Raiffeisenverband unterstützt seit Jahren die Südtiroler Übungsfirmen und stellt ihnen die einzelnen Raiffeisenkassen als Partnerbanken zur Verfügung.
Der Leiter der Servicestelle der Südtiroler Übungsfirmen, Wolfgang Lanz, erklärte, was es mit der Zertifizierung nach ONR 42000 auf sich hat und welche Kriterien zu erfüllen sind, um das Zertifikat zu erhalten. Wichtig ist neben dem betrieblichen vor allem der pädagogische Aspekt, der den Lernort Übungsfirma an den Schulen ausmache. "Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre Kompetenzen in einem Lernumfeld, das den betrieblichen Abläufen in einem Unternehmen sehr nahe kommt", so Lanz, der auch dazu aufforderte, den wirtschaftlichen Erfolg nicht allein von Normen abhängig zu machen, sondern Kreativität walten zu lassen.
Übungsfirmen sind ähnlich wie reale Firmen organisiert. Die Lernenden arbeiten in Abteilungen, die Tätigkeit findet einmal wöchentlich drei bis vier Stunden lang in einem Großraumbüro statt. Die einzelnen Übungsfirmen treiben untereinander fiktiven Handel, häufig auch mit ausländischen Geschäftspartnern. Während Geld und Waren fiktiv bleiben, entsprechen alle anderen Aktivitäten (Geschäftsanbahnung, Fakturierung) weitgehend den realen Gepflogenheiten. Intensive Geschäftsbeziehungen werden mit Übungsfirmen in mehreren anderen Ländern unterhalten, teilweise auch in englischer und italienischer Sprache. Auch innerhalb Südtirols bestehen Geschäftsbeziehungen von Übungsfirmen über Sprachgrenzen hinweg.
Nach der Präsentation der Übungsfirmen-Highlights des aktuellen Schuljahres nahmen die 20 zertifizierten Übungsfirmen die begehrte Qualitätsmarke aus den Händen von Schulamtsleiter Peter Höllrigl entgegen.
Für die musikalische Note bei der Feier sorgte die Schulband der Wirtschaftsfachoberschule Bozen „Heinrich Kunter“. An der Veranstaltung nahmen die Direktorinnen und Direktoren der Schulen, der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts der Handelskammer, Vertreter der verschiedenen Verbände und der italienischen Übungsfirmen teil.
me