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Projekt "(s)cambio casa (h)austausch" vorgestellt

Landesrat Tommasini hat ein neues Projekt der Sprachpartnerschaft vorgestellt: "(s)cambio casa (h)austausch" bietet Sprachaufenthalte in der eigenen Stadt.

Landesrat Christian Tommasini bei der Vorstellung des Projekts. Foto: LPA/Sara Cappello

Das Projekt "Voluntariat per les llengües" wurde 2010 ins Leben gerufen und knüpft an die Erfahrungen im zweisprachigen Katalonien an, wo dank dieser Initiative Menschen unterschiedlicher Muttersprache zusammen Sprachpaare bilden, um die jeweils andere Sprache zu lernen – daher auch die katalanische Bezeichnung des Programms. Die Initiative im spanischen Katalonien wurde 2005 von der Europäischen Kommission als Best-practice-Beispiel für das Sprachlernen ausgezeichnet.

Im Rahmen der Treffen, die in den letzten Tagen an der italienischen Oberschule "Claudia de' Medici" in Bozen stattgefunden haben, hat die Sprachexpertin Nadia Mazzardis die Bedeutung von Sprachpaaren für das Lernen einer Sprache betont. Dabei vermittelt ein "Sprachgeber" seine eigene Sprache an einen Lernenden. Gemeinsam verbringen sie mehrere Stunden (meist eine Stunde pro Woche über einen Zeitraum von zehn Wochen).

Zwischen 2010 und 2015 haben auf diese Weise über 1800 Sprachpaare gemeinsam einen Teil ihrer Freizeit verbracht. Landesrat Christian Tommasini erklärte, dass damit das Projekt als ein beachtenswerter Erfolg betrachtet werden kann und einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Mehrsprachigkeit in der Gesellschaft leistet.

Das bisherige Projekt soll nun um ein interessantes Angebot erweitert werden: "(s)cambio casa (h)austausch" ist eine neue Initiative, die sich vor allem an Schülerinnen und Schüler richtet, die bereits am freiwilligen "Sprachenvolontariat" teilgenommen haben. Das Projekt sieht vor, dass Jugendliche ein Wochenende lang (von Freitagabend bis Sonntag) bei ihrer Sprachpartnerin bzw. ihrem Sprachpartner zuhause zu Gast sind. Statt einen Sprachaufenthalt in Berlin oder Florenz zu besuchen, können die Teilnehmer auf diese Weise einige Tage in der eigenen Stadt verbringen und doch völlig in die andere Sprache eintauchen.

Dadurch, dass Sprachgeber und -nehmer ein Wochenende gemeinsam verbringen, soll auch der persönliche Austausch und das Knüpfen neuer Freundschaften über die Sprachgrenzen hinweg gefördert werden. Somit werden auch Ängste abgebaut, sich in der jeweils anderen Sprache auszudrücken.

Für Jugendliche, die keinen Sprachpartner haben, bietet das Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen die Möglichkeit zusammen mit den jeweiligen Schulen eine Alternative zu finden. Das Amt und die Schule begleiten zudem die Teilnehmer, kümmern sich um die Formalitäten, überwachen das Projekt und führen Feedbackerhebungen durch.

Sobald die Einschreibungen vorliegen, wird das Amt für Zweisprachigkeit den Familien die Teilnahme am Projekt bestätigen. Nach Erhalt der Teilnahmebestätigung können die Familien direkt vereinbaren, an welchem Wochenende und zu welcher Zeit der Austausch stattfinden soll.

Landesrat Tommasini betonte bei der Vorstellung des Projekts, dass dadurch die Jugendlichen auf einfache und ungezwungene Weise ihre Sprachkompetenz verbessern können. Er sicherte daher die volle Unterstützung seines Ressorts für das Projekt "(s)cambio casa (h)austausch" zu.

Im September wird das Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen in Zusammenarbeit mit den Schulen ein gemeinsames Treffen mit den Teilnehmern organisieren, um eine erste Bilanz der gesammelten Erfahrungen zu ziehen.

Am gestrigen (30. Mai) Treffen haben neben Landesrat Christian Tommasini auch Gabriella Kustatscher vom italienischen Oberschulzentrums für Sozialwissenschaften, Dienstleistung und Tourismus "C. de' Medici", Heidi Hintner, Direktorin des deutschen Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums "Maria Hueber", sowie Michela Benvenuti, vom Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen teilgenommen.

me

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