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#halbzeit Landesrat Achammer (2/3): Kultur

Das Kulturgesetz hat mehr Planungssicherheit bei der Kulturförderung gebracht. Südtirol sollte sich als Kulturland etablieren.

Halbzeit: Pressekonferenz mit Landesrat Philipp Achammer. Foto: LPA/Ingo Dejaco

Sabine Gamper vertrat den Kulturbereich bei der heutigen (23. Juni) Pressekonferenz von Landesrat Philipp Achammer zur Halbzeit der Legislaturperiode.

Als besonders positiv stellte sie die Tatsache dar, dass es "in Richtung Öffnung, Dialog und Austausch geht. Das haben sich die Kulturtätigen seit langem gewünscht", sagte Gamper, "man hat das Gefühl, als Partner wahr- und ernstgenommen zu werden."

 

Das Kulturgesetz

Sabine Gamper lobte die Tatsache, dass bei der Ausarbeitung des Kulturgesetzes alle Interessierten die Möglichkeit hatten, Inputs zu geben. "Das ist aufwändiger, aber auch nachhaltiger und basiert auf breiteren Konsens. Dies ist wichtig, um die Potenziale der Kultur für die Gesellschaft nützen zu können", erklärte Gamper.

Positiv am neuen Gesetz sei vor allem die Planungssicherheit durch mehrjährige Förderungen. Daher könnten die Kulturtätigen mehr an Inhalten arbeiten und müssten weniger Energie in die bürokratischen Abwicklungen investieren.

Durch die Stärkung der Kulturbeiräte sei schließlich auch die Position des Landesrates gestärkt worden, meinte Gamper.

 

Anliegen und Erwartungen

Ein besonderes Anliegen sind für Gamper die Wettbewerbe und Preise: Diese stärkten das öffentliche Ansehen von Kultur. Dabei gehe es auch darum, den Künstlern Anerkennung zukommen zu lassen.

Der Bürokratieabbau müsse hingegen noch verbessert werden, zeigte sich Gamper überzeugt: "Die Harmonisierungsmaßnahmen des Landeshaushaltes haben dazu geführt, dass Beiträge erst spät ausbezahlt werden konnten. Dies hat zu einigen Schwierigkeiten geführt, denn der Kultur steht sowieso oft das Wasser bis zum Hals", erklärte sie.

Als Wunsch äußerte sie, dass in der Öffentlichkeit noch stärker vermittelt werden sollte, dass Beitrage für die Kultur keine Subventionen sind, sondern Investitionen die Zukunft unseres Landes. "Kultur muss als Basis für eine gesellschaftliche Entwicklung empfunden werden, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten", so Gamper.

Auch die Vernetzung gelte es weiter zu stärken, dabei gingen Kulturvereine bereits beispielhaft voran – etwa mit Kooperationen über die Sprachgruppen hinweg. Auf diese Weise sei es möglich, Synergien sinnvoll zu nutzen. Aber auch Netzwerke in Richtung Wirtschaft und Tourismus seien sinnvoll, denn – so Gamper – Kultur spiele als Standortfaktor eine wichtige Rolle.

Ein weiteres Anliegen ist ihr der interkulturelle Dialog und die Vernetzung mit dem Ausland. Vor allem aber gelte es, die traditionelle nicht gegen die zeitgenössische Kultur auszuspielen: Beide hätten ihre Berechtigung und würden sich gegenseitig befruchten.

 

Die Meinung des Landesrates

"Die Kultur ist keineswegs ein 'weicher Kostenfaktor' oder Luxus", betonte Landesrat Achammer, "vielmehr handelt es sich bei den Kulturinvestitionen sozusagen um antizyklische Investitionen, weil sie für die gesellschaftliche Entwicklung wesentlich sind." Kultur komme zudem dem Standort und der Wirtschaft zugute, sagte Achammer und wies darauf hin, dass der Bereich der deutschen Kultur mit einem Budget von 35 Millionen Euro ausgestattet ist – darunter fallen etwa auch die Bibliotheken oder die Jugendarbeit.

Südtirol verfüge laut Achammer über ein immenses Potential in der Begegnung zwischen dem deutschen und dem italienischen Kulturraum. Daher sei es richtig, dass alle in Südtirol lebenden Menschen von einem gemeinsamen Kulturbeirat vertreten sind, stellte der Landesrat fest.

Einen besonderen Stellenwert misst er schließlich der Jugendarbeit bei, die laut seiner Meinung häufig unterschätzt werde. "Jugendkultur braucht Freiräume. Die Jugendlichen brauchen Vertrauen in dem, was sie tun. Aber auch die Träger und das Ehrenamt brauchen Vertrauen", unterstrich Achammer.

Das Jahr 2017 werde – so der Landesrat – auch im Zeichen der Weiterbildung stehen. Dabei gelte es, die Vernetzung und Profilbildung voranzutreiben, um das lebenslange Lernen und die Weiterbildungslandschaft zu stärken.

 

Die Vision für die Zukunft

"Das Kulturland Südtirol etablieren! Für ein Land mit einer halben Million Einwohnern haben wir immens viel, aber wir machen zu wenig daraus. Auch die Begegnung zwischen Kulturräumen ist ein enormes Potential", so fasste der Landesrat seine Vision für die nächste Halbzeit der Legislaturperiode zusammen.

 

Pressekonferenz:
https://we.tl/CfIXeGOr0L

Interview Philipp Achammer – Kulur:
https://we.tl/ENjKYMEQZx

Interviews Philipp Achammer (Audiodateien):
https://we.tl/Ttrxu5FVPq

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