Aktuelles

Museen und Minderheiten: Internationaler Kongress im Museum Ladin

Auftakt für den internationalen Kongress für Sprachminderheiten und ihre Museen war am 23. Juni in St. Martin in Thurn.

Auftakt für den internationalen Kongress im Museum Ladin in San Martin. (FOTO: Roman Clara - www.provinz.bz.it/news)

Der internationale Kongress, den das Museum Ladin anlässlich seines 15-jährigen Bestehens veranstaltet hat,  soll zum Nachdenken über die Museumstätigkeit der Sprach­minderheiten in Europa anregen und zeigen, wie man ihr kulturelles Erbe fördern und schützen könnte.

Ladiner- und Museenlandesrat Florian Mussner hat gemeinsam mit Kammerabgeordneten Daniel Alfreider und der Direktorin der Landesabteilung Museen und des Betriebs „Landesmuseen“ Karin Dalla Torre am 23. Juni den Kongress für Sprachminderheiten und ihre Museen eröffnet.

Minderheitenmuseen würden Gemeinsamkeiten mit anderen Minderheiten, aber auch über Unterschiede zu anderen Minderheiten aufzeigen, sagte Landesrat Mussner. „Gerade dieses Wissen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede stiftet Identität und hilft unserer Minderheit ihren Platz in der Gesellschaft in Europa, die derzeit im Wandel ist, zu finden“, sagte Landesrat Mussner und verwies auf die diesbezüglich wichtige Aufgabe der Minderheitenmuseen Minderheitenkultur auch weiterzuentwickeln.

Gerade das Museum Ladin könnte die Kultur, Geschichte und Sprache der ladinischen Minderheit in Südtirol nicht nur aufzeigen, sondern habe auch die große Verantwortung die Identität der Minderheit zu stützen, sagte Dalla Torre. Der Kammerabgeordnete und Vizepräsident der FUEN Alfreider unterstrich, dass es um das kulturelle Leben in Südtirol im Allgemeinen gut bestellt sei und gerade das Museum Ladin der ladinischen Minderheit wichtige Impulse für die Zukunft geben könnte, um sich einheitlich und überzeugt als Ladiner zu präsentieren.

Die Reihe der Referate der Museumsfachleute aus dem In- und Ausland, moderiert vom Schweizer Kulturvermittler Chasper Pult und dem ladinischen Schulamtsleiter Roland Verra, führte der Präsident des Internationalen Museumsrates (ICOM) Hans Martin Hinz an. In seinem Referat ging er auf den Auftrag, die Ethik und die Werte sowie die Herausforderungen und die Verantwortung für Museen in unserer heutigen Zeit ein.

Der Kongress wird am 24. Juni am Nachmittag mit der Besichtigung des Museum Ladin in St. Martin in Thurn und des Museum Ladin Ursus ladinicus in St. Kassian beendet. Unterstützt wird die Veranstaltung neben dem Land auch von der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN).

SAN

Bildergalerie