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Die Schwachen in der Optionszeit: Buchvorstellung am 12. Dezember
Mit dem Schicksal von kranken und alten Südtirolern in der Optionszeit befasst sich das Buch des Historikers Stefan Lechner, das am Montag vorgestellt wird.
Der Pfalzner Zeithistoriker Stefan Lechner hat das Schicksal von kranken, alten, pflegebedürftigen und behinderten Südtirolern in der Optionszeit erstmals umfassend erforscht. Seine Erkenntnisse sind in das Buch "Die Absiedlung der Schwachen in das Dritte Reich" eingeflossen, das als Band 40 in der Reihe der Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs erschienen ist.
Demnach erlebten die Bewohner von Armenhäusern, des Jesuheims in Girlan etwa oder die Südtiroler Patienten im Psychiatrischen Krankenhaus von Pergine, die Option von 1939 als besonders dramatisch, da sie einer völlig ungewissen Zukunft entgegengingen und vielfach nicht eigenständig agieren konnten. Die Schwachen unter den Optanten für Deutschland konnten sich gegen ihre Absiedlung kaum zur Wehr setzen. Im "Dritten Reich" erwartete diese Südtiroler ein tristes, zum Teil sogar lebensbedrohliches Anstalts- und Heimdasein. An die tausend psychisch Kranke und geistig Behinderte wurden in "Heil- und Pflegeanstalten" eingewiesen, wo Hunderte von ihnen die Kriegszeit nicht überlebten. Mindestens weitere tausendsiebenhundert Südtiroler kamen in verschiedene Alters- und Siechenheime in NS-Deutschland.
Das über 500 Seiten starke Buch "Die Absiedlung der Schwachen in das Dritte Reich. Alte, kranke, pflegebedürftige und behinderte Südtiroler 1939–1945" des Zeithistorikers Stefan Lechner wird
am Montag, 12. Dezember 2016
um 17 Uhr
im Ansitz Rottenbuch
Bozen, Armando-Diaz-Straße 8
vorgestellt. An der Buchvorstellung werden Landesrat Florian Mussner, Autor Stefan Lechner, Landesarchivarin Christine Roilo und Stellvertreter Gustav Pfeifer teilnehmen.
jw