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Bozens Kulturläden vernetzen sich
Bei einem Workshop bringen sich neben den vier Wettbewerbssiegern nun weitere Organisationen mit ihren Ideen in die Gestaltung der vier Bozner Kulturläden ein.
Eine Vielzahl an sozialen und kulturellen Vereinen und Genossenschaften hatte sich dafür beworben, die vier Räume im Don-Bosco-Viertel als sogenannte Kulturläden zu betreiben: SIS-Social Innovation South Tyrol, Medialab und La Strada-DerWeg und Confcooperative konnten den Wettbewerb für sich entscheiden. Die Landesabteilung für Italienische Kultur hat gestern, 18. Mai, ein Treffen der vier mit anderen am Projekt interessierten Organisationen abgehalten. Ziel des Workshops in der Turinstraße 31 in Bozen war es, die vielen Ideen und das Engagement aller in die Initiativen einfließen und nichts davon brach liegen zu lassen. Auch haben die Teilnehmer mögliche Kooperationen zwischen den Organisationen durchgespielt. An dieser Adresse der Stadt ist die „Plattform der Widerstände“ beheimatet, das erste Beispiel dafür, wie sich ein Geschäft zu einem Kultur-Inkubator wandeln kann.
Die Kulturläden wollen jungen Menschen neue Beschäftigungsperspektiven im kulturellen und kreativen Bereich eröffnen und den sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft stärken. Sie sind unentgeltlich in vier derzeit in nicht vermieteten Geschäftsräume in WoBi-eigenen Gebäuden untergebracht – vorerst für zwei Jahre.
Am Workshop nahmen teil: La Strada und Medialab, Confcooperative, SIS-Social Innovation South Tyrol. Des weiteren einbezogen wurden die Organisationen: Victor, Factotum, Federcori, Centro servizi cultura e volontariato, Club dei Rodigini, Amici dell'arte, Sozialgenossenschaft Inside, Gruppo Green Generation - Mamme di Bolzano e Dintorni, Errante Teatro Danza, Studio Comune und Manu.
Der Landesrat für die Italienische Kultur, Christian Tommasini, hat einleitend von einer proaktiven Sozialpolitik gesprochen, die Neues erschafft und dadurch einen kreativen und sozialen Kreislauf in Bewegung setzt. Dieser soll Stadt und Bevölkerung gleichermaßen bereichern. „Die Herausforderung für die Organisationen besteht nun darin, diesen vier Räumen mit einem Programm und sozialen und kulturellen Projekten Leben einzuhauchen und dabei erfolgreich mit der Bevölkerung des Viertels in Kontakt zu treten“, sagte Tommasini. Dazu könnten sie auf die volle Unterstützung des Landes Südtirol wie auch der Stadtgemeinde Bozen und andere Institutionen bauen.
Womit sich die Kulturläden beschäftigen werden
Am Don-Bosco-Platz 7/d wird SIS-Social Innovation South Tyrol einen Treffpunkt einrichten, der den Stadtviertelbewohnern als Anlaufstelle, aber auch als Kunst- und Kulturraum dienen soll. Die Organisationen Medialab und La Strada-Der Weg werden hingegen in zwei nebeneinander liegenden Geschäftslokalen in der Sassaristraße 13/b und 13/c Redaktionen einrichten, in denen Jugendlichen über das Leben im Stadtviertel schreiben können. Die Dachorganisation Confcooperative plant hingegen in der Baristraße 36/a ein Kulturschaufenster, um die Bevölkerung in kulturelle und künstlerische Aktivitäten einzubeziehen.
Ausschlaggebend für die Zuweisung der Räume an die vier Organisationen waren vier Punkte: die Qualität der Beschäftigung, die Einbeziehung der Bürger, die Angemessenheit des Projekts im Verhältnis zum verfügbaren Raum sowie die Entwicklungsperspektiven des Projekts. Die Projekte werden im Laufe der nächsten zwei Jahre überwacht. Wenn sie sich gut entwickeln, können weitere Kulturläden im Lande eröffnet werden.
mgp