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Ladinische Flurnamenskarten für Wolkenstein: Großes Interesse
Die neuen Flurnamenkarten für Wolkenstein mit 1600 Toponymen stießen bei der gestrigen Vorstellung (31. Mai) auf großes Interesse.
Nun liegen für die Gemeinde Wolkenstein (Sëlva) zwei Flurnamenskarten mit 1600 ladinischen Toponymen vor. Im Kulturzentrum Tublà de Nives wurden die neuen Karten den zahlreichen interessierten Bürgern vorgestellt. „Die Karten enthalten z.B. die Bezeichnungen der Bäche, Wiesen, Wälder oder Wege, die wir auch für die verschiedenen Orte tatsächlich gebrauchen und nun auch wissenschaftlich aufgearbeitet sind“, sagte Ladinerlandesrat Florian Mussner. Die neuen Karten würden dazu beitragen, die ladinischen Toponyme als immaterielles Kulturerbe zu bewahren und weiterzugeben und seien so ein wichtiges Bestandteil ladinischer Kultur und Identität, unterstrich der Landesrat.
Der Wolkensteiner Bürgermeister Roland Demetz verwies auf die aufwändige Arbeit, die der Publikation der Karten vorangegangen sei und dankte vor allem Landesrat Mussner, seinem Ressort und dem ladinischen Kulturinstitut für die Unterstützung.
Abgesehen von den Namen einiger Weiler in Grenznähe zum deutschen Sprachraum, den Gemeinden, Fraktionen und größeren Bergen und Bächen gibt es in den ladinischen Tälern ausschließlich ladinische Toponyme. Für Wolkenstein hat eine Arbeitsgruppe rund um Otto Mussner, Josef Mussner, Paul Senoner und Anton Senoner insgesamt 1600 ausgemacht, die nun in den neuen Karten enthalten sind. Bei der Sammlung der Toponyme habe die Arbeitsgruppe nicht nur alte Karten konsultiert, sondern vor allem auch die Bürger und Experten befragt sowie unter anderem mit dem Grundbuchamt und Bergführern zusammengearbeitet, berichtete Josef Mussner von der Arbeitsgruppe.
Exemplarisch wurden einige Ausschnitte der Karten vorgestellt. Die Grundschüler von Wolkenstein präsentierten einen virtuellen „Spaziergang mit den Toponymen“. Neben zahlreichen Familien aus Wolkenstein waren auch viele Vertreter ladinischer Kulturorganisationen anwesend.
Die Erstellung der Karten wurde vom ladinische Kultur- und Bildungsressort des Landes, von der Gemeinde Wolkenstein, vom Istitut Ladin Micurá de Rü, der Lia Cultura y Usanzes Sëlva, der Bibliothek "Oswald von Wolkenstein" und dem Kulturzentrum Tublà da Nives vorangetrieben.
Das Istitut Ladin Micurá de Rü war von der Gemeinde Wolkenstein beauftragt worden, die Kartendaten für den Druck vorzubereiten. Gemeinsam mit Elmar Irsara, der schon die vom Istitut Ladin herausgegebenen Flurnamenkarten des Gadertals und von St. Christina ausgearbeitet hat, wurde die Georeferenzierung und Positionierung der Namen auf Orthofotokarten vorgenommen. Im Rahmen des ladinischen Toponomastik-Projekts wird derzeit auch die Karte der Gemeinde St. Ulrich ajourniert.
SAN