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Diözesanarchiv Brixen: Räume und Betreuung verbessern
Die Situation des Diözesanarchivs in Brixen, das derzeit beengt untergebracht und aufwändig aufzuarbeiten ist, soll vom Land genauer geprüft werden.
Das Diözesanarchiv in der Hofburg in Brixen gehört der Diözese Bozen-Brixen und ist somit ein kirchliches Archiv. "Unser Archiv ist eines der bedeutendsten im gesamten Alpenraum; es darf als zentrales Archiv auch für das Land Tirol gelten, dessen Bedeutung über das rein Kirchliche weit hinausreicht. Unsere Benutzer kommen häufig auch aus dem Ausland", erklärte Archivdirektorin Erika Kustatscher kürzlich bei einem von Landesrat Florian Mussner organisierten Lokalaugenschein in der Brixner Hofburg, an dem Landesrat Philipp Achammer und die Direktorin der Landesabteilung Denkmalpflege Christine Roilo, Generalvikar Eugen Runggaldier sowie die Brixner Landtagabgeordneten Hans Heiss und Magdalena Amhof teilnahmen.
Derzeit sei die Hälfte des Archivbestands unberührt oder noch nicht erschlossen, räumlich verteilt auf vier übervolle und zum Teil klimatisch und sicherheitstechnisch ungeeignete Depots, berichtete Kustatscher. Es gebe in der Hofburg zwar verfügbare Räume, aber für deren Anpassung seien tiefgreifende bauliche Eingriffe notwendig. Neben dem Raumproblem gebe es zu wenig Personal, um die Bestände aufzuarbeiten und die Inventarisierung voranzutreiben sowie die Anfragen der wissenschaftlichen Nutzer zu bedienen, erläuterte die Archivarin.
Nun werde das Landesarchiv die Situation im Diözesanarchiv nochmals genauer unter die Lupe nehmen, sagte Abteilungsdirektorin Roilo. "Wir werden verschiedene Möglichkeiten überprüfen und Gespräche mit den kirchlichen Verantwortlichen führen, um Lösungen für eine bessere Unterbringung und Aufarbeitung sowie eventuell erweiterte Aufgaben zu finden", sind sich die Landesräte Mussner und Achammer einig. Schließlich sei das Archiv ein wichtiges Kulturgut Südtirols, das für die Nachwelt erhalten und für die Wissenschaft zugänglich gemacht werden solle, damit es wichtige Impulse für die Landesgeschichte und darüber hinaus liefere, so Mussner und Achammer.
Diese Auslotung von Perspektiven für das Diözesanarchiv ist auch im Sinne des Landtags, der Ende 2016 einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte.
SAN