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Start ins neue Bildungsjahr: Eröffnungskonferenz der Direktoren

Zum Auftakt ins Schul- und Kindergartenjahr trafen Landesrat Achammer und Schulamtsleiter Höllrigl heute die Führungskräfte zur gemeinsamen Eröffnungskonferenz.

An der Konferenz zur Eröffnung des Bildungsjahres 2017/18 mit Landesrat Philipp Achammer nahmen zahlreiche Direktoren und Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen teil. Foto: LPA/Verena Hilber

"Das Zuhören, also das zugewandte Hören, ist es, was unsere Berufe miteinander verbindet. Dirigenten, Direktoren, Lehrer – auch Schulamtsleiter, auch Politiker, auch Verwalter – sollten das Zuhören allem anderen voranstellten. Zuhören zu können heißt, den anderen zu achten, ihn wahrzunehmen und sich auf ihn einzulassen, Beziehungen zu verbessern und Missverständnisse zu klären", stellte Schulamtsleiter Peter Höllrigl bei seiner Begrüßung zur heutigen (25. August) Eröffnungskonferenz des Bildungsjahres 2017/2018 fest. Zur gemeinsamen Konferenz waren zahlreiche Direktoren und Inspektoren der deutschsprachigen Kindergärten, Grund-, Mittel- und Oberschulen, Berufs- und Fachschulen sowie der deutschen und ladinischen Musikschulen in die Aula Magna des Gymnasiums "Walther von der Vogelweise" nach Bozen gekommen.

Die wichtige Arbeit der Pädagogen

Bildungslandesrat Philipp Achammer stellte besonders die Arbeit der Pädagogen in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. "Die Bildungschancen unserer Kinder hängen nicht von der nächsten Schulreform, von der Klassenstärke oder von der Ausstattung des Chemielabors ab", betonte Achammer, "was wirklich zählt, sind die Menschen, die vor der Tafel stehen." Daher gelte es, die Besten der Besten für diesen Beruf zu gewinnen, und dafür brauche es vor allem Sicherheit und Planbarkeit für ihren Weg, meinte der Landesrat. In diesem Zusammenhang zeigte er sich zuversichtlich, dass in absehbarer Zeit eine Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut verabschiedet werden kann, mit welcher die Kompetenz für die Lehrerausbildung dauerhaft dem Land Südtirol übertragen wird. Dies würde es ermöglichen, ein Südtiroler Lehrbefähigungsmodell für die Sekundarstufe zu entwerfen.

Auch wies Landesrat Achammer darauf hin, dass die gesellschaftliche Wertschätzung der Berufe in Kindergarten und Schule sehr wichtig sei und plädierte für eine Kultur der Begegnung, die sich durch gegenseitige Wertschätzung auszeichne. "Denn nur in einer solchen Begegnung auf Augenhöhe können sich unsere Potenziale wirklich entfalten, können wir in der Gemeinschaft über uns hinauswachsen", erklärte Achammer.

In Bezug auf die Stellenwahl stellte Landesrat Achammer in Aussicht, bereits im kommenden Schuljahr mit der Vergabe von mehrjährigen Aufträgen zu beginnen und in der Folge den Termin für die Stellenwahl vorzuverlegen, um für mehr Planungssicherheit zu sorgen. Außerdem – so der Landesrat – sollte es möglich sein, dass die individuelle Leistung von Pädagogen für Kindergarten und Schule mehr als bisher honoriert werden.

Als Themen, die im beginnenden Schuljahr prägend sein werden, nannte der Landesrat die Reorganisation des Bildungsressorts, die Potenzierung von Sport und Bewegung sowie die Mehrsprachigkeit und Sprachkomplexität in Kindergarten und Schule.

 

Bildungseinrichtungen als sinnstiftende Institutionen

Schulamtsleiter Höllrigl ging in seinen Ausführungen unter anderem auf die Rolle der Bildungsinstitutionen im Dasein der verschiedenen Menschen ein. "Nicht nur die eigene Identität zu leben ist eine Herausforderung, sondern eine Aufgabe ist es auch, mit der Vielfalt und Andersartigkeit der Mitmenschen umzugehen", stellte der Schulamtsleiter fest und wies auf die Kraft des Kontextes hin: "Die Umgebung, in der wir uns befinden, bestimmt, wie viel von unserem inneren Potenzial wir zum Ausdruck bringen können."

Höllrigl gab den anwesenden Führungskräften der Schulen und Kindergärten drei Impulse mit auf den Weg: Jedes Kind, jeder Jugendliche ist ein lernendes Wesen und will lernen, seine Begabungen zu entfalten, lautete die erste der Thesen. Der zweite Gedankenanstoß war Folgender: Unsere Kinder sind nicht dazu da, um die Wunschvorstellungen der Eltern, der Lehrer, der Bildungspolitik zu erfüllen. "Es ist unsere Aufgabe, die Umgebung so zu gestalten, dass sie ihre Talente gut entwickeln können. Es ist jedoch nicht unsere Aufgabe, die Kinder in eine Norm zu be-fördern, der sie nicht entsprechen", erklärte Höllrigl. Den dritten Impuls formulierte er mit der Frage: Gelingt es uns, die jungen Erwachsenen positiv auf die Zeit in den Institutionen Kindergarten und Schule zurückblichen zu lassen? Es komme nämlich darauf an – so der Schulamtsleiter – dass die Kinder und Jugendlichen lernen, ihre Kompetenzen und ihre Individualität zu entfalten.

 

Zum Abschluss der Konferenz bedankte sich Schulamtsleiter Höllrigl bei den Direktoren für ihren Einsatz und Idealismus. Einen besonderen Dank sprach er jenen Direktoren aus, die in diesem Jahr in Pension gegangen sind und hieß die neuen Direktoren willkommen.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungskonferenz vom Vokalensemble "Young Voices" der Musikschule Sterzing.

me

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