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Mehrsprachigkeit als Lieblingssprache – ein jugendliches Videoprojekt

Rund 55 Personen aus unterschiedlichen Bereichen und Kulturen berichten in einer Videokampagne über ihre Erlebnisse und Meinungen zum Thema Mehrsprachigkeit.

Das Videoprojekt Mehrsprachigkeit ist meine Lieblingssprache des Landesjugendbeirates der deutschen Sprachgruppe wurde heute vorgestellt. Foto: LPA/Ingo Dejaco

Die Mitglieder des Landesjugendbeirates der deutschen Sprachgruppe haben sich vor einem Jahr gefragt, warum Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene dem Thema Mehrsprachigkeit mit Verschlossenheit begegnen, obwohl es gerade hier in Südtirol ein Thema ist, das uns jeden Tag begegnet. "Wir haben uns umgehört und festgestellt, dass bei vielen der Druck besteht, eine Sprache perfekt können zu müssen, der ihnen die Freude und die Lust an der Mehrsprachigkeit nimmt", meint dazu Thomas Hofer vom deutschen Landesjugendbeirat, "wir fanden das sehr schade und wollen daher mit unserem Projekt gerade jungen Menschen Mut machen und aufzeigen, dass Sprache etwas Bereicherndes sein kann und dass man über Fehler und Sprachpatzer auch einfach lachen kann."

Ein Jahr lang haben die Beiratsmitglieder an dem Videoprojekt gearbeitet, über das unterschiedliche Menschen in verschiedenen Sprachen ihren Standpunkt zum Thema Mehrsprachigkeit zum Ausdruck bringen. Neben den Vorteilen der Mehrsprachigkeit in der Arbeitswelt, im Sport und in der Freizeit sowie der damit verbundenen Offenheit gegenüber anderen Kulturen ist die Kernaussage der zwölf entstandenen kurzen Clips vor allem jene, dass Sprachen und Sprachenlernen keinen Druck erzeugen sollen und dass es schade ist, wenn die Freude daran durch Anspruch auf Perfektion verlorengeht.

Die entstandenen Videoclips haben heute Bildungs- und Kulturlandesrat Philipp Achammer gemeinsam mit Verena Mittelberger und Thomas Hofer als Vertreter des Jugendbeirates vorgestellt. Landesrat Achammer drückte seine Freude über das gelungene Projekt aus. "Sprachen sind ein Reichtum, aus dem wir schöpfen können", betonte Achammer, "man braucht daher keine Angst davor zu haben, manchmal auch Fehler zu machen, denn aus Fehlern können wir nur lernen." So gehe es auch bei diesem Projekt um Freude in Sprache und durch Sprache, stellte der Landesrat fest.

Verena Mittelberger berichtete über ihre persönlichen Erfahrungen beim Erlernen der italienischen Sprache und die komischen Situationen, die manchmal entstehen können, wenn man eine Sprache nicht perfekt beherrscht. "Mehrsprachigkeit erzeugt einen gewissen Druck", bestätigte auch Mittelberger, daher sollen die Videoclips einen Beitrag zum ungezwungenen Umgang mit Sprachen leisten.

Diese Meinung teilen auch die 55 interviewten Personen. "Es war uns ein besonderes Anliegen, möglichst viele verschiedene Menschen zu befragen, und so ist es uns gelungen, vom Kleinkind über Jugendliche bis hin zu Politikern, Sportstars und Geistlichen tolle Interviews in verschiedenen Sprachen zu führen", erklärt Mittelberger, "wir wollten nicht nur die üblichen Fragen zum Thema Mehrsprachigkeit stellen, sondern auch einige amüsante Erlebnisse und Erfahrungen einfangen."

Die zwölf kurzen Videoclips werden ab heute über soziale Netzwerke verbreitet und sind unter: https://www.youtube.com/playlist?list=PLmDmJdslqkOF4MR9eAC89qj_pn9BZlYEF
abrufbar.

 

Die Landesjugendbeiräte und ihre Aufgaben

Landesjugendbeiräte sind beratende Organe der Landesregierung. Es gibt deren drei: einen für die deutsche einen für die italienische und einen für die ladinische Sprachgruppe. Sie werden gemäß Landesgesetz Nr. 13/1983 von der Landesregierung ernannt und bleiben drei Jahre im Amt. Jeder Jugendbeirat besteht aus Jugendlichen, die von Jugendeinrichtungen (Jugendorganisationen, -zentren, -treffs usw.) und von Gemeinden vorgeschlagen werden, sowie einem Vertreter aus dem Landesschulrat.

Die Jugendbeiräte geben Gutachten über die Jahrespläne für die Finanzierung der Jugendarbeit ab. In regelmäßigen Sitzungen beraten sie über alle möglichen Fragen in Zusammenhang mit der Jugend und der Jugendarbeit und geben entsprechende Stellungnahmen ab. Jeder Jugendbeirat kann Arbeitsgruppen bilden und Fachleute beiziehen. Einmal im Jahr treffen sich alle drei Landesjugendbeiräte, um sich über die jeweilige Jugendarbeit auszutauschen und um gemeinsame Anliegen zu besprechen.

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