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Italienisches Schulamt: Initiativen gegen Schulabbruch
Etwa 30 Oberschüler und fünf Lehrpersonen nehmen am Projekt des italienischen Schulamtes zur Vorbeugung von Schulabbrüchen teil.
Das italienische Schulamt hat ein Projekt gegen den Schulabbruch ausgearbeitet und im Rahmen einer Tagung mit dem Pädagogen Marco Rossi Doria die Maßnahmen, Zielsetzungen und Strategien hierfür festgelegt. In das auf drei Jahre ausgerichtete Projekt sind etwa 30 Schülerinnen und Schüler aus Bozner Oberschulen sowie fünf Lehrkräfte eingebunden.
Obwohl in Südtirol die Zahl der Schulabbrüche unterhalb des gesamtstaatlichen Durchschnitts liegt, erkannte das italienische Schulamt doch die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um möglichst viele junge Menschen zu einem Oberschulabschluss zu führen. Sonderprojekte dieser Art werden auch von der EU und dem Unterrichtsministerium unterstützt. Bislang waren bereits einige Projekte für die Mittelschulen umgesetzt worden. "Die Bildungspflicht reicht aber über die Mittelschule hinaus, daher ist es wichtig, auch konkrete Angebote für die Oberschulen zu erarbeiten", stellt Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei fest.
Der italienische Schullandesrat Christian Tommasini erklärt weiter: "Wir wollen erreichen, dass möglichst alle Jugendlichen mit einem Abschluss in der Tasche die Schule verlassen. Mit dem neuen Projekt gegen den Schulabbruch sind wir überzeugt, gerade jenen Schülerinnen und Schülern die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, die Schwierigkeiten haben und Gefahr laufen, aus dem System zu fallen, was schwerwiegende Konsequenzen auf persönlicher Ebene aber auch für die Gesellschaft zur Folge hätte."
Bei den 30 Jugendlichen handelt es sich um Schülerinnen und Schüler, die laut Meinung der Lehrpersonen und Schulführungskräfte gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch mitbringen, aber aus verschiedenen Gründen häufig vom Unterricht abwesend sind oder nur ungenügende Leistungen erbringen. "Schulischer Misserfolg wirkt sich negativ auf die Lernmotivation und auf das Selbstwertgefühl aus", unterstreicht Schulinspektor Vincenzo Gullotta, "außerdem kann daraus eine negative und einseitige Selbstwahrnehmung entstehen, die schließlich bis zum Schulabbruch führen kann."
Das Projekt sieht Präventionsmaßnamen vor, die bereits bei den Gründen für den Schulabbruch ansetzen, sowie gezielte Bildungsstrategien als Direktmaßnahmen. Außerdem stehen Experten und speziell ausgebildete Pädagogen zur Verfügung. Und schließlich sind Aktionen geplant, um Schulabbrechern den Wiedereinstieg in die Schulwelt zu erleichtern. Wo nötig, begleiten die Fachkräfte die betreuten Schülerinnen und Schülern sowohl am Vormittag in der Schule als auch am Nachmittag. Die Pädagogen haben auch die Aufgabe, die unterschiedlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu erkennen, ihre Talente zu entdecken und ihre Stärken und Schwächen ausfindig zu machen, um sie bei ihrer persönlichen Lebensplanung zu unterstützen und ermutigen.
Für die Planung und Beratung des Projekts sind Marco Rossi Doria und Valeria Lucatello zuständig. Als Koordinator wird Schulinspektor Vincenzo Gullotta gemeinsam mit den Inspektoren Andrea Felis und Sandro Tarter das Projekt betreuen.
LPA