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Italienisches Schulressort führt ADHS-Beratungsstelle ein

Das Italienische Bildungsressort setzt bei Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) auf Beratung, Monitoring und Ausbildung der Lehrkräfte.

Für Eltern von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen hat das italienische Bildungsressort jetzt eine Beratungsstelle eingerichtet. Foto: LPA/Archivbild

Die Bezeichnung ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen) umfasst eine Reihe verschiedener Verhaltensauffälligkeiten und emotionaler Störungen von Kindern und Jugendlichen. Die Zahl der Betroffenen hat im Laufe der vergangenen Jahre ständig zugenommen und ist in Südtirol durchschnittlich höher als auf gesamtstaatlicher Ebene. Das Italienische Bildungsressort hat daher eine Beratungsstelle für Eltern eingerichtet.

"Dieses Thema ist für uns von großer Bedeutung und ich habe mich in der Landesregierung dafür eingesetzt, dass die notwendigen Mittel bereitgestellt werden", stellt Landesrat Christian Tommasini fest. "Es handelt sich um ein sehr komplexes Phänomen, daher braucht es die Zusammenarbeit aller. Vor allem aber ist es wichtig, dass die Bildungseinrichtungen und die Familien ein Team bilden, um gemeinsam die richtigen Antworten zu finden", so Tommasini.

Es wird geschätzt, dass staatsweit etwa ein Prozent der Schüler im Alter zwischen 6 und 17 Jahren aufgrund einer ADHS-Diagnose vom nationalen Gesundheitsdienst betreut wird, an den italienischen Schulen in Südtirol sind es gegenwärtig hingegen etwa zwei Prozent. "Es ist aber zu bedenken, dass nicht alle Kinder mit einer ADHS-Diagnose automatisch auch einen entsprechenden klinischen Befund erhalten, da die Familien oder die Fachkräfte des Gesundheitsdienstes dies nicht für notwendig erachten", berichtet Inspektor Vincenzo Gullotta. In solchen Fällen haben die betroffenen Kinder auf Staatseben keinerlei Anspruch auf eine Integrationslehrperson oder andere Unterstützungen. Aufgrund der in Südtirol geltenden Bestimmungen können hingegen bereits bei bestimmten ADHS-Diagnosen Fachkräfte zur Unterstützung mit einbezogen werden. "In Hinblick auf den schulischen Erfolg aller Schüler – und insbesondere jener mit ADHS – ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Schulen, Familien und Diensten jedenfalls von grundlegender Bedeutung", betont Gullotta. Daher wurde für die Eltern ein von der Pädagogin Jessica Lisciotto geleiteter Beratungsschalter eingerichtet; Interessierte können sich per E-Mail an rosanna.zampedri@provincia.bz.it oder silvana.trevisan@provincia.bz.it mit dem Schalzter in Verbindung setzen.

Von großer Bedeutung sei außerdem, dass das Thema der ADHS bereits bei der Ausbildung der Lehrpersonen ausreichend berücksichtigt wird, betont Inspektor Gullotta. „Zudem haben wir ein Monitoring eingeführt, um sowohl die qualitativen als auch die quantitativen Aspekte dieses Phänomens in unserem Lande zu erfassen“, berichtet Gullotta.

LPA

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