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Reden ist nicht gleich Reden: Jugendredewettbewerb 2018
Kein Blatt vor den Mund nahmen sich heute (12. April) 54 Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren bei der diesjährigen Ausgabe des Jugendredewettbewerbs in Bozen.
Rhetorisch gewandt, selbstsicher und gesellschaftskritisch präsentierten sich die Jugendlichen beim Südtiroler Jugendredewettbewerb, der am Hauptsitz der Südtiroler Volksbank in der Bozner Schlachthofstraße über die Bühne ging und von der Deutschen Bildungsdirektion gemeinsam mit dem Landesamt für Jugendarbeit und dem Südtiroler Jugendring organisiert wurde. 53 Schülerinnen und Schüler der Oberschule und ein Universitätsstudent hatten sich für insgesamt 66 Reden angemeldet.
Wobei Reden nicht gleich Reden bedeutete: Die Jugendliche konnten eine klassische Rede halten, deren Thema sie selber ausgewählt hatten, ihre Meinungen und Ansichten in der Spontanrede kundtun, bei der sie das Thema erst fünf Minuten vor ihrem Antritt erfuhren, oder sich der Sprache kreativ widmen, einem Format, das Platz für freie Vortragsformen wie Kurzkabarett oder musikalische Begleitung bietet, auch mit anderen Personen zusammen.
Der Jugendredewettbewerb ist eine einmalige Plattform für junge Menschen in Südtirol, sich zu gesellschaftlichen Themen zu äußern und dies vor einem breiten und interessierten Publikum zu tun. Eine Jury aus Schauspielern, Pädagoginnen, Journalisten und Universitätsdozentinnen bewertet die jungen Rednerinnen und Redner.
Schulinspektorin Gertrud Verdorfer, verantwortlich für den sprachlich-expressiven Bereich an der Bildungsdirektion, war mit dabei und stellte den verschiedenen Rednern und Rednerinnen ein gutes Zeugnis aus: "Eine Rede vorbereiten ist eines, sie dann aber wirkungsvoll vor einem Publikum zu halten, nochmal etwas ganz anderes"“, beobachtete Verdorfer. Erst wenn das Geschriebene oder der Text im Kopf auch in der wörtlichen Rede wirke, sei eine Rede gelungen und komme bei den Zuhörenden an, so die Inspektorin.
Der Direktor im Amt für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter, hob die Bedeutung des Redewettbewerbs hervor: "Rhetorische Fähigkeiten sind wichtiger denn je – in allen Lebensbereichen ist Redegewandtheit gefragt", sagte Nothdurfter. Diese Kompetenz sei schon in jungen Jahren zu schulen, ebenso Offenheit und der kritische Blick für gesellschaftliche Entwicklungen.
Tanja Rainer vom Südtiroler Jugendring sprach allen Teilnehmern ein großes Kompliment aus: "Sich in diesem Alter zu exponieren und öffentlich die eigene Meinung kundzutun, ist sehr mutig und verdient unseren Respekt."
Der Vizegeneraldirektor der Volksbank, Stefan Schmidhammer, vertrat die Volksbank und bezeichnete den Bewerb als "eines der gelungensten Projekte, welche die Volksbank unterstützt".
Klassische Rede
Bei den klassischen Reden setzte sich Joachim Nicolodi vom Franziskanergymnasium in Bozen vor Chiara Luzi und Verena Zwigl vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium und Kunstgymnasium Bruneck durch.
Spontanrede
Bei der Spontanrede hingegen glänzte Felix Mitterer vom Oberschulzentrum Schlanders. Zweiter wurde Maximilian Winkler vom Realgymnasium und der Technologischen Fachoberschule Meran. Den dritten Platz sicherte sich der Universitätsstudent Matthias Ebner.
Sprache kreativ
Besondere Spannung versprach auch die Kategorie "Sprache kreativ". Anna Künig vom Klassischen Gymnasium "Vinzentinum" in Brixen siegte in dieser Kategorie vor dem Duo Matthias Gabl und Serafin Schaller, beide von der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation Brixen. Als Dritte konnte Annalena Kofler vom Sozialwissenschaftlichen, Klassischen, Sprachen- und Kunstgymnasium Meran überzeugen.
Alle Gewinnerinnen und Gewinner konnten sich über einen Preis von 300 Euro freuen. Die Zweitplatzierten erhielten 200 Euro, die Drittplatzierten 100 Euro. Die Besten dürfen Südtirol zudem beim österreichischen Bundeswettbewerb vertreten.
LPA