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Markus Vallazza: Botschafter der Kunst und der Minderheit
Kulturlandesrat Achammer und Ladinerlandesrat Alfreider würdigen den Künstler und das Werk Markus Vallazzas.
Markus Vallazza, ein Künstler, der über Südtirols Grenzen hinaus international Anerkennung gefunden hat, ist nach langer Krankheit 82-jährig in Bozen verstorben. Der 1936 in St. Ulrich in Gröden geborene Maler, Illustrator, Radierer und Grafiker arbeitete zunächst als Holzschnitzer bevor er über Kunststudien in Florenz und Aufenthalte in verschiedenen europäischen Städten, beeinflusst und bestärkt durch eine Reihe anerkannter Künstler zu seinem Weg und seinen Themen fand. In den vergangenen Jahren lebte Vallazza vorwiegend in Bozen, wo er 1985 sein Atelier eingerichtet hatte.
"Im Mittelpunkt des Werkes von Markus Vallazza steht der Mensch in seiner Zerrissenheit. Um diese darzustellen, hat Vallazza sich von vielen Großen der Literatur inspirieren lassen, von Horaz über Oswald von Wolkenstein und Dante bis hin zu Orwell", sagt Kulturlandesrat Philipp Achammer. "Vallazza hat aber nicht nur Brücken zwischen der Literatur und der angewandten Kunst geschlagen. Er hat durch seine Netzwerkarbeit Südtirols Kulturszene befruchtet und internationale Verbindungen hergestellt." Als Bildungslandesrat anerkennt Achammer auch das Können und Wissen, das Vallazza als Lehrer an der Kunstschule in St. Ulrich an die nachkommenden Künstlergenerationen weitergegeben hat. Der Landesrat erinnert daran, dass Vallazza mehrfach für sein Schaffen geehrt und ausgezeichnet worden ist, unter anderem mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol im Jahr 1998 und mit dem Walther-von-der-Vogelweide-Preis im Jahr 2010.
Auch Ladinerlandesrat Daniel Alfreider würdigt den Grödner Künstler: "Vallazza war ein Botschafter unserer Minderheit und hat in der Welt der Kunst mit seiner Kreativität und seiner Schaffenslust die Grenzen unseres Landes überwunden. Ich hoffe, dass seine vielen und vielfältigen Werke das künstlerische Schaffen in unseren Tälern und in unserem Land auch anregen." Besonders ins Gedächtnis ruft Alfreider die Illustrationen zu dem Dolomitensagenteil "Im Reich der Fanes", das die Bedeutung der "Weißen Berge" für die Entwicklung des Künstlers wiederspiegle.
jw