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Ladinische Bildungseinrichtungen legen Fokus auf Teilhabe
Um die Herausforderungen für Lehrende und Erziehende sowie die Bedürfnisse der Kinder ging es bei den Schul- und Kindergartenbesuchen des ladinischen Bildungslandesrats in Gadertal.
Gemeinsames Sprachenlernen, Teilhabe und das Zusammenspiel zwischen Schule und Familie waren die wichtigsten Themen bei den Kindergarten- und Schulbesuchen des ladinischen Landesrats Daniel Alfreider gemeinsam mit Schulamtsleiterin Edith Ploner vor kurzem im Gadertal. Im Gespräch mit Direktoren, Lehrern, Erziehern und natürlich auch mit den Kindern hat sich der Landesrat ein Bild von den aktuellen Anforderungen an die Bildungseinrichtungen gemacht.
"Es ist bemerkenswert mit welcher Professionalität, Freude und Engagement die Lehrerinnen und pädagogischen Mitarbeiterinnen den Unterricht und die Bildungsarbeit im Kindergarten gestalten", sagt Landesrat Alfreider. Die große Akzeptanz des paritätischen Schulmodells, sei es bei Lehrern, Eltern und Kindern sei im Unterricht spürbar und nun sei es wichtig, dieses Modell kontinuierlich auszubauen und an die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen anzupassen, so Alfreider.
Schulamtsleiterin Ploner hob die gute Entwicklung des ladinischen Bildungssystems in seiner Gesamtheit hervor und betonte die rege Zusammenarbeit mit den Gemeinden was die Strukturen anbelangt. "Es gilt daher, die Potentiale zu stärken und neue Akzente zu setzen, die sowohl der Mehrsprachigkeit als auch der Kreativität der Kinder und Jugendlichen von Anfang an Rechnung tragen", sagte Ploner.
Um die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und den Familien ging es beim Besuch im Kindergarten "Fostüs" in Abtei. Die Koordinatorin des Kindergartens Maria Valentin und die ladinische Kindergartendirektorin Hannelore Insam erläuterten dabei wie auf die individuellen Bedürfnisse der insgesamt 38 Kinder acht gegeben werde, um sie gezielt in ihren Kompetenzen zu fördern. Auch sei die sich ändernden Familiensituationen eine wichtige Herausforderung.
Mit der Direktorin Claudia Canins und dem Schulstellenleiter Rudi Moling besuchten der Landesrat und die Schulamtsleiterin die Grundschule in Wengen. Fokus des Besuchs war die gelebte Mehrsprachigkeit, wobei die Schüler mit einem dreisprachigen Projekt die integrierende Mehrsprachendidaktik darstellten. In der Grundschule in Wengen sind derzeit 97 Kinder eingeschrieben.
Beim Besuch der Mittelschule in St. Martin berichtete hingegen der Schuldirektor Heinz Videsott über die zahlreichen durchgeführten Schulprojekte. Neben einer prämierten Arbeit zum Thema Inklusion seitens der Bozner Messe beschäftigten sich die Schüler auch mit der Dolomitenfront im Ersten Weltkrieg und der praktischen Anwendung von Klimaschutz. Die Mittelschule besuchen dieses Jahr 103 Schülern aus den Gemeinden St. Martin in Thurn und Wengen.
Um die Attraktivität der ladinischen Oberschulen ging es beim Besuch des Oberschulzentrums in Stern. Dort befindet sich neben der Wirtschaftsoberschule mit 78 Schüler auch ein Sprachengymnasium und ein Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit insgesamt 48 Schülern. Vizedirektorin Magdalena Miribung berichtete über die steigenden Einschreibungen und der anstehenden Sanierungsarbeiten des Schulkomplexes.
Die Delegation wurde in den jeweiligen Gemeinden von den Bürgermeistern Iaco Frenademetz (Abtei), Angel Miribung (Wengen), Giorgio Costabiei (St. Martin in Thurn) und in Wengen auch von der zuständigen Gemeindereferentin Rita Moling Rubatscher begleitet.
LPA