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"Südtirol im Dritten Reich" - Buchvorstellung und Diskussionsnachmittag am 4. Dezember

LPA - Die nationalsozialistische Besatzungszeit von September 1943 bis zum Kriegsende 1945 in Südtirol und Norditalien steht am kommenden Donnerstag, 4. Dezember, im Mittelpunkt eines Diskussionsnachmittages, zu dem das Südtiroler Landesarchiv in die Freie Universität Bozen einlädt.

Die NS-Besatzungszeit vom 8. September 1943 bis zum Kriegsende 1945 ist ein zentraler Abschnitt der Südtiroler Zeitgeschichte. Die Mehrheit der Südtiroler empfand den Einmarsch der Wehrmacht 1943 nach 20 Jahren faschistischer Herrschaft als eine Art nationale Befreiung. Die von manchen erhoffte Annexion Südtirols an das Dritte Reich blieb jedoch aus, dafür wurden der NS-Einfluss und die Kriegsfolgen massiv spürbar. Die Italiener in der Provinz Bozen erlebten den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht am 8. September 1943 hingegen als schlagartige Bedrohung ihrer Existenz. Die deutsche Besatzung führte zu einer verstärkten Abgrenzung der Sprachgruppen. Nach 1945 gab es wechselseitige Schuldzuweisungen, zudem relativierten und verdrängten beide Lager die eigene Verstrickung in Nationalsozialismus und Faschismus.

Über die Zeit zwischen Spätsommer 1943 bis Kriegsende 1945 wird

am kommenden Donnerstag, 4. Dezember 2003
ab 15 Uhr
im Hörsaal 3.6 (Neubau/Trakt C, dritter Stock)
der Universität Bozen, Sernesiplatz

referiert und diskutiert. Das Südtiroler Landesarchiv veranstaltet in Zusammenarbeit mit Historischen Museum Trient (Museo Storico Trento) und der Universität Trient einen Diskussionsnachmittag, bei dem zum einen die jüngsten Publikationen zur Periode der "Operationszone Alpenvorland" vorgestellt werden, darunter das Buch "Südtirol im Dritten Reich. NS-Herrschaft im Norden Italiens 1943-1945) des Landesarchivs. Außerdem soll dieser Zeitabschnitt auch in Referaten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. An der Veranstaltung werden unter anderen Gustavo Corni, Giuseppe Ferrandi, Karl Stuhlpfarrer, Thomas Albrich, Cinzia Villani und Gerald Steinacher vom Südtiroler Landesarchiv teilnehmen.

jw