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Maienpfeifen in Südtirol: Hören- und Wissenwertes ist nun online
Seit heute kann man online sehen, hören und lesen, wie diese Musikinstrumente aus Baumrinde angefertigt werden, wie sie klingen und welche Tradition damit verbunden ist.
Sie heißen "Moidnpfeife", "Sifoloti", "Sciüri", "Wischpile", "Fenfa" und so weiter: Maienpfeifen sind einfache Instrumente aus Baumrinde. Wie Menschen aus 19 verschiedenen Orten in Südtirol diese Pfeifen herstellen, darauf spielen und über die Tradition und Hintergründe berichten, können Interessierte seit heute (18. September) in Videos auf dem Internetportal der Musikschulen des Landes Südtirol erfahren. Kernstück der digitalen Ausstellung sind die 19 dazu passenden, achtminütigen ethnografischen Videos, versehen mit Untertiteln in der jeweils anderen Landessprache. Darüber hinaus gibt es 29 Exponate und Begleitmaterialien wie zahlreiche Fotos und einen Instrumenten-Katalog.
All dies ist Ergebnis des Forschungsprojekts "Maienpfeifen in Südtirol". Darin hat sich der Musikwissenschaftler Paolo Vinati im Jahr 2019 im Auftrag des Referates Volksmusik in der Landesdirektion Deutsche und Ladinische Musikschule mit der Anfertigung dieser Musikinstrumente auseinander gesetzt. Die Maienpfeifen sind im Referat Volksmusik ausgestellt, die Dokumentation dort archiviert und einsehbar. Das Besondere an ihnen: Sie bestehen aus kurzlebigen pflanzlichen Materialien, daher können auf ihnen auch nur für kurze Zeit Töne erzeugt werden.
Damit die Maienpfeifen nun für alle Internetnutzer auch online erlebbar sind, hat die Südtiroler Informatik AG (SIAG) das Ergebnis nun bildlich in Szene gesetzt. So kann man die Kurzvideos mit den dazu gehörenden Infos auf einer interaktiven Karte finden und abrufen. Ein Fachbeitrag von Paolo Vinati rundet das Ganze ab: Dort wird die Feldforschung beschrieben sowie alle gesammelten Daten analysiert und verglichen.
LPA/gst