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PISA Ergebnisse an ladinischen Schulen: Förderung im Fokus

Die PISA-Ergebnisse der ladinischen Schulen liegen unter jenen vorheriger Ausgaben, bei denen die Resultate im OEDC-Durchschnitt oder darüber lagen. Nun wird verstärkt auf Förderung gesetzt.

An der internationalen PISA Studie – "Programme for International Students Assessment" – haben auch die fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler der ladinischen Schulen teilgenommen. Die von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) durchgeführte Studie untersucht Kenntnisse und Fähigkeiten in drei Hauptbereichen: Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Am Mittwoch (5. Dezember) wurden die Ergebnisse auf nationaler und internationaler Ebene veröffentlicht. Auffallend dabei war, dass europaweit größtenteils niedrigere Durchschnittswerte als in den vorherigen Jahren erreicht wurden.

Die Ergebnisse auf Landesebene – für die deutschen, italienischen und ladinischen Schulen – folgen dieser internationalen Tendenz. Die Ergebnisse der ladinischen Schulen sind im Vergleich zur letzten Ausgabe und zu allen vorherigen Ausgaben, bei denen die Resultate im Allgemeinen im oder sogar über dem OECD-Durchschnitt lagen, deutlich zurückgegangen.

Durchschnittlich erreichen die fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler der ladinischen Oberschulen für das Jahr 2022 453 Punkte in Mathematik, 467 Punkte in Naturwissenschaften und 446 Punkte im Lesen, verglichen mit einem OECD-Durchschnitt von 472, 485 bzw. 476 Punkten. Im Vergleich zur vorherigen Ausgabe ist ein durchschnittlicher Rückgang von 50 Punkten pro Bereich zu verzeichnen. Dies ist ein ungewöhnliches, nicht leicht zu interpretierendes Ergebnis, da ein Rückgang dieser Größenordnung nicht auf einige wenige und/oder einfache Faktoren zurückgeführt werden kann, heißt es vom ladinischen Bildungsressort.

"Diese Ergebnisse der Umfrage nach mehreren Ausgaben mit guten, wenn nicht sogar ausgezeichneten Ergebnissen sollten zwar ernst genommen, jedoch auch mit den nötigen Überlegungen dazu gesehen werden", sagt Edith Ploner, die Direktorin der ladinischen Schulen: "Mehrere Faktoren und deren Zusammenspiel können zu diesen Ergebnissen geführt haben, insbesondere der Stichprobe, welche für die ladinischen Schulen sehr klein ist."

Die Landesevaluationsstelle für das ladinische Bildungssystem hat eine erste Analyse der ladinischen Daten vorgenommen. Dabei sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: die kleine Stichprobe, die besuchte Schulstufe, die Wiederholung des Schuljahres, die gewählte Erhebungssprache und nicht zuletzt der Unterrichtsausfall bedingt durch die Schul-Schließmaßnahmen während der Pandemie, welche zweifelsohne die Entwicklung von Kenntnissen und Kompetenzen beeinflusst haben. 

"Der Grundpfeiler der ladinischen Schule bleibt nach wie vor der mehrsprachige Unterricht. Darüber hinaus wird auch dem Erwerb fundierter Mathematik- und Lesekenntnisse für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen besondere Beachtung geschenkt", sagt der ladinische Bildungslandesrat Daniel Alfreider. "Wir werden deshalb die Aufmerksamkeit für Projekte zur Förderung der Lesekompetenz und zur Stärkung der Fachkenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächer erhöhen, um den Kindern und Jugendlichen auch zukünftig die besten Voraussetzungen für eine allumfassende Entwicklung bieten zu können", kündigt Alfreider an.

"Natürlich werden die Ergebnisse dieser Ausgabe weiter analysiert", sagt Ploner, "und es wird notwendig sein, zu verstehen, welche anderen Faktoren, sowohl intrinsische als auch extrinsische, zu diesen Ergebnissen geführt haben. Zudem gilt es, diese Ergebnisse mit den INVALSI-Erhebungen zu vergleichen, die stattdessen gute Ergebnisse in denselben Bereichen wie PISA aufweisen, so zum Beispiel im Fach Mathematik, wo sich ein positiver Trend abzeichnet."


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LPA/red/san