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Gymnasium "Cademia" zu Gast bei rätoromanischer Kulturwoche in Mailand

Das ladinische Kunstgymnasiun "Cademia" hat auf Einladung des Schweizerischen Generalkonsulats Mailand an der Eröffnung der rätoromanischen Kulturwoche "Emna Rumantscha" teilgenommen.

Unter der Leitung des Street-Art-Künstlers Ivan Tresoldi haben Jugendliche aus der Lombardei, aus Graubünden, aus Ladinien und aus dem Friaul gemeinsam ein Kunstwerk erstellt. Das Kunstwerk wurde im Stile der "pagina bianca", einer großen weißen Leinwand, die den Innenhof des Gebäudes bedeckt, gestaltet. Die Jugendlichen brachten farbige Botschaften in ihren jeweiligen Sprachen auf der großflächigen Leinwand an. Das Kunstwerk wurde im Rahmen der Eröffnung der "Emna Rumantscha" am vergangenen Montag (19. Februar) feierlich eröffnet und wird in den nächsten Wochen im Innenhof des Kulturzentrums Centro Svizzero in Mailand zu sehen sein. Die "Emna Rumantscha" ist eine rätoromanische Kulturwoche, die einmal im Jahr in den Schweizer Botschaften und Konsulaten in aller Welt durch Veranstaltungen das Rätoromanische bekannt macht. Die Ladinische Bildungs- und Kulturdirektion kooperiert seit drei Jahren mit dem Generalkonsulat Mailand bei der Durchführung der Kulturwoche. In den Jahren 2022 und 2023 waren Literaturtage in St.Ulrich und in Brixen unter Einbeziehung der "Lia Auteures Südtirol – Südtiroler AutorInnenvereinigung" veranstaltet worden. Im Jahr 2024 ist Mailand Station dieser fruchtbringenden Zusammenarbeit.

Bei der Eröffnung ist Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für ladinische Schule und Kultur, Daniel Alfreider, mit dem Schweizer Außenminister Ignazio Cassis  und mit dem Graubündner Regierungspräsidenten Jon Domenic Parolini zusammengetroffen. Anwesend waren auch der Vertreter der Fassaner Ladiner im Regionalrat, Luca Guglielmi, die Regionalratsabgeordnete der Region Veneto, Silvia Cestaro, der Präsident der Regionalagentur für die Furlanische Sprache, Eros Cisilino, sowie der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala.

Das Kunstgymnasium „Cademia“ war durch den Schüler Lian Peristi vertreten, der dort die dritte Klasse besucht. Für ihn war die Teilnahme wertvoll: "Es war eine tolle Erfahrung für mich, als ladinischer Oberschüler an diesem Kunstwerk mitmachen zu können. Es war interessant, mit dem erfahrenen Künstler zum Thema Muttersprache zusammenarbeiten zu dürfen, und es war mir eine Ehre, auf diese Weise auch etwas fürs Ladinische beitragen zu können." Auch Landesrat Alfreider begrüßt diese Initiative: "Es bereitet Freude zu sehen, dass Jugendliche aus unseren Oberschulen an einem derartigen Austauschprojekt teilnehmen. Die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit der ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion mit dem Schweizerischen Generalkonsulat stellt unter Beweis, dass die Verbindungen der Dolomintenladiner zu den Rätoromanen Graubündens traditionell sehr eng sind. Es ist  beispielhaft, dass die Schweiz mit der 'Emna Rumantscha' dem Rätoromanischen und somit auch dem Ladinischen für eine Woche eine große Bühne gibt. Ladiner, Rätoromanen und Friauler sind enge Verwandte, und es ist gut, wenn wir zusammenarbeiten: in Sprache und Kultur, aber auch in anderen Bereichen schaffen wir einen direkten Draht zwischen unseren Regionen."

Der Direktor der Abteilung Ladinische Bildungs- und Kulturverwaltung, Mathias Stuflesser, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Ladinern, Rätoromanen und dem Friaul: "Im Kulturbereich pflegen wir seit Jahren einen fruchtbaren Austausch. In der Förderung der kulturellen Tätigkeiten in unseren Minderheitensprachen können wir auch weiterhin voneinander lernen."


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LPA/red/ck