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Fachschule für Hauswirtschaft in Milland schließt ihre Tore

LPA - Mit dem zu Ende gegangenen heurigen Schuljahres schließt auch die Fachschule für Hauswirtschaft „Milland“ bei Brixen nach 20 Jahren ihre Tore. Die Schule ermöglichte in erster Linie Schülerinnen mit Lernschwierigkeiten eine Ausbildung nach der Mittelschule. Im Rahmen einer kleinen Feier bedankten sich der Direktor der Landesabteilung Land- und forstwirtschaftliche Berufsertüchtigung, Stefan Walder, und der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Wolfgang Obwexer, bei allen Lehrern und Betreuern für ihren tatkräftigen Einsatz. Schulgründerin Hermi Assner ließ die Geschichte der Schule Revue passieren.

Zwölf bis 15 Mädchen besuchten pro Jahr die Fachschule für Hauswirtschaft in Milland. Man arbeitete nicht in Klassen, sondern in Leistungsgruppen, was eine sehr individuelle Förderung ermöglichte. Für die Schülerinnen, die aus dem ganzen Land nach Milland kamen, wurden auch Heimplätze gebraucht. Die Wohngemeinschaft wurde bis zuletzt über ein Abkommen mit dem Land von der Lebenshilfe geführt. Dort konnten die Schülerinnen das in der Schule erlernte Wissen praktisch umsetzen. Sie wurden in den täglichen Arbeitsablauf eingebunden. Das Wohnheim bot auch die Möglichkeit der ersten Abnabelung von zu Hause. Gemeinsam leisteten Schule und Wohnheim einen großen Beitrag zur Entwicklung der Selbständigkeit und des Selbstbewusstseins der Jugendlichen.
Mit dem Gesetz zur Bildungspflicht bis 18 Jahre wurde auch im Ober- bzw. Berufsschulbereich die Vollintegration eingeführt, weshalb die Landesregierung 2002 die Schließung der Schule beschloss. Ab diesen Zeitpunkt gab es keine Neuanmeldungen mehr, aber bereits gemeldete Schülerinnen konnten die Schule noch abschließen. Künftig werden alle Schüler in den verschiedensten Berufs-, Fach- und Oberschulen integriert.
Zu Schulend veranstaltete die Lebenshilfe eine kleine Feier, zu der die Schülerinnen und ihre Eltern, die Lehrer und Betreuer kamen. In einer bewegenden Ansprache blickte die Schulgründerin Assner auf die Entstehungsgeschichte der Schule und der Wohngemeinschaft zurück. Abteilungsdirektor Walder und Lebenshilfe-Geschäftsführer Obwexer bedankten sich bei allen beteiligten Personen für ihren tatkräftigen Einsatz.

SAN