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An Landwirtschaftsschulen wird viertes Schuljahr eingeführt

LPA – Die Landeskommission für die Berufsbildung hat auf ihrer heutigen Sitzung in Bozen die Einführung eines vierten Schuljahres an den landwirtschaftlichen Fachschulen beschlossen. Mit diesem „Spezialisierungsjahr“ sollen die Schüler den gestiegenen Anforderungen in der modernen Landwirtschaft gewachsen sein. Die Berufsbildungskommission mit den zuständigen Landesregierungsmitgliedern Luisa Gnecchi, Otto Saurer und Hans Berger hat sich zudem mit den Ausbildungsplänen der verschiedenen Berufbildungsprogramme sowie Fürsorgemaßnahmen für die Vollzeitschüler und die Lehrlinge beschäftigt.

Landesrat Otto Saurer und Landesrätin Luisa Gnecchi bei der heutigen Sitzung der Kommission für die Berufsbildung. FOTO: LPA/Pertl.
Die landwirtschaftlichen Fachschulen werden zum Großteil von Hofübernehmern besucht. "In den vergangenen Jahren hat sich das Umfeld in der Landwirtschaft grundlegend geändert - so Landesrat Hans Berger - so dass die bisherige dreijährige Ausbildung zur erfolgreichen Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes nicht mehr ausreicht. Eltern, Schüler und das unterrichtende Peronal haben vor diesem Hintergrund den Wunsch geäußert, ein viertes Schuljahr an die bisherigen drei anzuhängen." Mit dem Spezialisierungsjahr erlangen die Absolventen die Berufsqualifikation zweiten Grades und den Titel „landwirtschaftlicher Betriebsleiter“.

Im vierten Schuljahr werden die Fächer Betriebswirtschaft, Betriebsführung, Marketing und Fachwissensvermittlung vertieft. Die detaillierten Inhalte des vierten Schuljahres sind noch zu definieren. Dies soll im Laufe des kommenden Schuljahres geschehen. Um bereits den für das Schuljahr 2004/05 eingeschriebenen Schülern den Besuch des vierten Spezialisierungsjahres zu ermöglichen, wird der Bildungsplan für das erste Schuljahr angepasst.

In Zukunft können die Schüler der landwirtschaftliche Fachschulen zwei Abschlüsse anstreben: Die dreijährige Ausbildung führt zur Berufsqualifikation ersten Grades mit dem Berufsbild „landwirtschaftlicher Facharbeiter“, während die Berufsqualifikation zweiten Grades mit der vierjährigen Ausbildung erworben werden kann. Diese Ausbildung mündet im Berufsbild "landwirtschaftlicher Betriebsleiter“.

Auf ihrer heutigen Sitzung hat die Landeskommission auch die Änderungen und Neuigkeiten in den Ausbildungsplänen der deutschen und ladinischen, der italienischen sowie der land-, forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbildung für das heurige Schuljahr besprochen. Insgesamt haben die deutschen und ladinischen Berufsbildungszentren einen Zuwachs an Schülern zu verzeichnen, der die Einrichtung von zehn neuen Klassen notwendig macht.

Interessante Neuerung im Programm der italienischen Berufsbildung ist die Einführung eines dreijährigen Projekts, das Leistungssportler zu Animateuren im Touristik- und Sportbereich ausbildet. Entwickelt haben das dreijährige Ausbildungsprogramm das Schulzentrum „Luigi Einaudi“, die Touristikgesellschaft „Valtur“ und der Fußballklub Südtirol.

Erörtert wurden auch die Fürsorgemaßnahmen für die Vollzeitschüler und Lehrlinge. Die Mittel, die für diese Zwecke zur Verfügung gestellt werden, wurden im Vergleich zum Vorjahr um die Inflationsrate, 1,8 Prozent, erhöht. Das Land bezuschusst die öffentlichen Körperschaften, welche die Verköstigung der Schüler der Berufsbildung übernehmen. Ebenso wird die Unterbringung von Praktikanten, die aus dem Ausland kommen und in Südtirol ein Praktikum absolvieren, unterstützt.

ohn

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