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Klarissenkloster Meran: Reiche Funde und neue Erkenntnisse zur Baugeschichte

Fresken, Gräber, Goldmünzen und nicht zuletzt neue Einblicke in die Baugeschichte von Kloster und Kirche haben die archäologischen Grabungen im ehemaligen Klarissenkloster in Meran zutage gefördert. Grabungen und Ergebnisse wurden heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Münzen im ehemaligen Kloster
Auf erste archäologische Zeugnisse aufmerksam geworden war man bei Sanierungsarbeiten am Sitz der Volksbank Meran, die das Gebäude des ehemaligen Klarissenklosters heute nutzt. Die Arbeiten waren damals sofort eingestellt worden, um den Experten des Landesdenkmalamtes die Möglichkeit zu archäologischen Nachforschungen zu geben.

Zutage gefördert hat man bei diesen Arbeiten im Bereich der ehemaligen Klosterkirche und des Kreuzganges eine ganze Reihe interessanter Funde, wie der Direktor des Landesdenkmalamtes, Helmut Stampfer, und dessen Mitarbeiter Lorenzo Dal Ri (Direktor des Amtes für Bodendenkmäler) sowie Martin Laimer (Mitarbeiter am Amt für Bau- und Kunstdenkmäler) heute im Rahmen der Pressekonferenz ausführten.

Nicht zuletzt sei man auf mehrere Wandmalereien und Fresken gestoßen, die nun freigelegt und fachgerecht restauriert werden, so dass sie in Zukunft im Schalterraum der Volksbank Meran zu sehen sein werden. Sehr zur Freude von Volksbank-Direktor Zeno Giacomuzzi, dessen Unternehmen auch Verzögerungen und höhere Baukosten in Kauf genommen hat, um Grabungen und Untersuchungen zu ermöglichen.

Von einigem Interesse sind auch die Goldmünzen, die die archäologischen Grabungen ans Tageslicht gebracht haben. Sie dürften aus dem 16. Jahrhundert stammen. Weniger handfest, wissenschaftlich aber von nicht geringerer Bedeutung sind die Ergebnisse der Untersuchungen in Zusammenhang mit der Baugeschichte des Klarissenklosters und der Klosterkirche. So konnte erstmals eindeutig nachgewiesen werden, dass die Außenmauern des Kirchengebäudes gänzlich auf die Gründungsphase im 14. Jahrhundert zurückgehen. Auch konnte man feststellen, dass die Kirche im Westen an einen älteren romanischen Baukörper aus dem 13. Jahrhundert anschließt.

Das Klarissenkloster Meran wurde im Jahr 1309 gegründet und war danach über rund fünf Jahrhunderte fixer Bestandteil des Meraner Stadtbildes und ein wichtiger religiöser Bezugspunkt. 1782 wurde das Kloster unter Kaiser Joseph II. geschlossen. Seit 1923 dient das Gebäude des ehemaligen Klosters der Meraner Volksbank als Sitz.

chr

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